IN MY ROSARY - 15
Mehr über In My Rosary
- Genre:
- Dark Wave
- Label:
- Syborgmusic / Nova Media
- Release:
- 16.11.2007
- In2
- Bitter Fall
- You Know Nothing
- Believe/Because
- Soul Tide
- Just Like You
- Up
- Uniforms
- A Waste Of Pain
- HypoCrazy
- G.T.
- Demo
- Dire Birth
- Counting Clouds
- Gezeiten
- Soul Tide (core.Version)
- Satin Sheets (RMX)
- Short Dance (RMX)
- There´s No Light (RMX)
Mittlerweile sind 15 Jahre vergangen, in denen uns IN MY ROSARY mit ihrer Musik erfreuen. Zu diesem Jubiläum gibt es ein neues Album, das mit seinem Namen "15" dieses Ereignis gleichzeitig widerspiegelt. Das Duo zeigt mit dem Werk, dass es noch nicht müde geworden ist, neue Melodien zu erschaffen, um den Hörer damit in eine ganz eigene Klangwelt zu entführen. Durch die vielseitige Soundmischung, die in einer geschickten Reihenfolge auf der CD platziert ist, entsteht in gewisser Art eine Reise durch die Bandgeschichte. Dabei demonstrieren sie sehr gut, dass es durchaus möglich ist, verschiedene Musikstile so zu kombinieren, damit sie nebeneinander harmonieren.
Die Melange aus Dark Wave, leichtem Electro und Neofolk, verfeinert mit sphärischen und akustischen Sounds, verbreitet fast immer eine bittersüße Melancholie. Stellenweise wird sich nur auf das Wesentliche konzentriert, was zur gewohnten Soundtüftelei einen bewussten Gegensatz erzeugt, der sich bereits zu Beginn bei 'IN2' zeigt. Etwas experimentell anmutende Klänge, gepaart mit Vogelgezwitscher und Flüstervocals, lassen eine ganz besondere Atmosphäre aufkommen, die nicht unbedingt zum Rest des Albums passt, aber einen guten Einstieg in die Platte ermöglicht. Den typischen Wave-Sound findet der Hörer beispielsweise bei 'Bitter Fall' und 'Soul Tide'. Beide strahlen eine gewisse Ruhe und Melancholie aus, wobei letzterer durch seine Melodik und sein Tempo nicht ganz so schwermütig wirkt. Eine eingängige Melodie ist auch bei 'Uniforms' zu hören, wobei der Titel etwas zu kurz geraten ist, um richtig zur Geltung zu kommen - enthält er doch eine klare politische Aussage. Etwas rockiger geht es bei dem Song 'Belive/Because' zu, der eine gute Abwechslung zu den leisen Tönen ist. Wer sich für Neofolk begeistern kann, wird bei 'G.T.' aufhorchen. Eine ruhige Nummer, die durch die permanenten Trommeln etwas kraftvoller wird und gut mit der Akustikgitarre harmoniert. Jedoch wäre es auch hier von Vorteil gewesen, das Stück noch etwas länger zu gestalten, damit es sich voll entfalten kann. Mit vielversprechenden Electroklängen beginnt 'Gezeiten', schreckt den Hörer gar auf, da es etwas aggressiver beginnt. Durch den Sprechgesang dazwischen, der deutsch ist, kommt der Sound nicht so recht zur Geltung, verliert dadurch zuviel an Fahrt und macht die Stimmung kaputt. Hier wären weniger Vocals besser gewesen, oder man hätte sie gleich ganz weggelassen und eine nette Instrumental-Nummer daraus gemacht. Zum regulären Abschluss gibt es eine Akustikversion von 'Soul Tide', bei der ein klarer Gesang, verbunden mit Akustikgitarre und Mundharmonika, noch einmal eine musikalische Traumwelt entstehen lässt.
Als Bonus werden ein Remix von 'Satin Sheets' und Short Dance' serviert, an denen die Freunde von Electroklängen Gefallen finden dürften. Nicht zu hart, dafür aber recht melodisch gestaltet, dürften sie in einigen Clubs die Tanzflächen füllen. Der Remix zu 'There's No Light' läutet das Ende ein und strahlt zum Abschluss noch einmal eine gewisse Ruhe aus, die für das Album typisch ist. Der Sound dabei ist verhältnismäßig minimalistisch gehalten, dafür gibt es ein wunderbares Duett mit Stina Suntland. Die weibliche Stimme verleiht dem Song noch etwas mehr Wärme und hätte sich durchaus auch in einigen anderen Stücken recht gut angehört.
Der eingefleischte Fan von IN MY ROSARY kann hier bedenkenlos zugreifen. Das Duo hat den Spagat gut hinbekommen, auf der einen Seite sich im Sound, im Vergleich zu vorangegangenen Werken, nicht permanent zu wiederholen. Auf der anderen Seite wurden wenig neue Elemente eingefügt, um den typischen Klang nicht zu verlieren. Durch die vielseitige Gestaltungsweise der Songs dürften sich besonders Liebhaber von Wave und Neofolk angesprochen fühlen. Wer zudem ein gutes Album für ruhige und romantische Abende sucht, sollte auch einmal reinhören, denn dafür eignet es sich ebenfalls ganz gut.
Anspieltipps: Soul Tide, Uniforms, G.T., Satin Sheets (Remix)
- Redakteur:
- Swen Reuter