IN SANITY - Gates Of Insanity
Mehr über In Sanity
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigen
- Open The Gates
- Gates Of Insanity
- Pain Of Despair
- Dark Memories
- Outburst In Ashes
- Outside The Clouds
- Words Unsaid
- Bloodline
- Humanity 2.0
- Fear And Reason
- These Connected Minds
- Enduring Changes
- Close Distance
Melodischer Todesstahl, bekannt und bewährt.
IN FLAMES? AT THE GATES? Nee, die Band heißt IN SANITY und ihr erster Langspieler "Gates Of Insanity". Doch die Parallelen zu den Wegbereitern des modernen Todesstahls aus Schweden enden erwartungsgemäß nicht bei der Namensgebung. Auch wenn die hier vorgestellte Band aus Paderborn stammt und erst seit zwei Jahren im Metalzirkus mitmischt. Ob aus reiner Bequemlichkeit oder schlichter Begeisterung angesichts der auch nach Jahren noch inspirierenden Edelklänge aus Göteborg – IN SANITY fährt erkennbar im Fahrwasser besagter Vorbilder, und ist damit bekanntermaßen nicht alleine. Originalitätspreise können entsprechend nicht eingeheimst werden, dennoch liefern die fünf Herrschaften rundweg ordentliche Arbeit ab.
Überraschungen bleiben zwar aus, doch über die dreizehn Tracks von "Gates Of Insanity" hinweg bekommt der Hörer hier eine satte Death-Metal-Vollbedienung mit melodischen Ansätzen. Der Titeltrack gibt die Marschrichtung vor: Hohes Tempo, bissige Aggro-Vocals, thrashigh-modernes Riffing, sowie ein von hymnischen Melodien unterlegter Refrain. THE BLACK DAHLIA MURDER scheint hier Pate gestanden zu haben. Beim folgenden 'Pain Of Despair' ist wiederum die Nähe zu IN FLAMES schon arg deutlich – doch in beiden Fällen muss unterstrichen werden, dass hier einfach glänzend zitiert statt einfach lustlos kopiert wird. Auch in Sachen Sound und spielerischen Fertigkeiten ist alles in Butter. "Gates Of Insanity" mutet keineswegs wie ein Debütalbum an, vielmehr gewinnt man den Eindruck, es hier mit einem langjährigen Wegbegleiter der schwedischen Erfolgsgaranten zu tun zu haben.
Hierfür spräche allerdings auch der wesentliche Makel des Albums: IN SANITY klingt auf "Gates Of Insanity" wie eine Band, die ihre zündenden Ideen schon vor einiger Zeit verschossen hat, der aber immerhin noch das Feuer und die unbändige Energie der ersten Tage geblieben ist. So erhält die Hörerschaft ein druckvolles Todesblei-Feuerwerk, das durchaus eine Verstärkung, aber keine nennenswerte Bereicherung der hauseigenen Plattensammlung darstellt - dafür finden sich auf dem Debütalbum der Paderborner doch ein paar Lückenfüller zu viel. Ob man nun die weniger herausragenden Veröffentlichungen von AT THE GATES oder THE BLACK DAHLIA MURDER oder ungestüme Neulinge wie VOICE OF RUIN, 8 FOOT SATIVA oder eben IN SANITY nimmt, macht folglich keinen allzu großen Unterschied. Mit den gelegentlich eingeflochtenen Keyboard-Sounds tun sich die Ostwestfalen im Übrigen auch keinen großen Gefallen; als wünschenswerte Alleinstellungsmerkmale gehen die nervigen Synthie-Klänge nicht durch. Hingegen kann die Vokalarbeit sowohl mit herrlichem Death-Geschrei als auch gelegentlich näselnd-klagenden Gesangseinlagen voll überzeugen. Mit dem beinahe tanzbaren 'Bloodline' und der einfühlsamen Halbballade 'Words Unsaid' ist in Teilen auch für die nötige Abwechslung gesorgt.
Anhänger des modernen Death Metals dürfen bei IN SANITY also bedenkenlos zugreifen, sofern sie keine Weltneuheit erwarten. Gute Musik muss ja nicht zwangsläufig innovativ sein – und solange unbändige Energie und Spielfreude dermaßen greifbar aus den Boxen dröhnen wie bei "Gates Of Insanity", ist auch ohne neue Impulse für das Genre bei IN SANITY alles im grünen Bereich.
Anspieltipps: Gates Of Insanity, Bloodline, Dark Memories
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Timon Krause