IN SLUMBER - Scars: Incomplete
Mehr über In Slumber
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Massacre /Soulfood Music
- Release:
- 23.03.2007
- Seduce My Sentenced Pain
- One Bullet For One Aeon
- Hate Dominated
- My Pain Shall Be Done
- All Demons Entwine Me
- In Pain
- Newborn Deathchild
- Scars: Incomplete
- Snow Bleeding Summer
- Virus Embraced
- Passion Stabwound
IN SLUMBER sind eine der wenigen Melodic-Death-Metal-Bands, die nach wie vor am traditionellen Sound, der einst in Göteborg geschliffen wurde, festhalten. Oder anders gesagt: Die Truppe gehört zu den seltenen Vertretern, die das Erbe solcher Bands wie IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY ganz ohne moderne Einsprengsel in Ehren halten. Und daran tut die Truppe auch gut, wie jetzt das neue Album "Scars: Incomplete" beweist, auf dem die Band einen zumeist würdigen Mix aus flottem Melo-Thrash und groovigem Death Metal aufbietet, der Traditionalisten sofort in den Ohren kleben bleiben sollte. Allerdings ist da die Einschränkung "zumeist", die sich auf den zwischenzeitlichen Mangel an neuen Ideen bezieht. IN SLUMBER legen formidabel los und feiern mit dem starken Anfangsduo 'Seduce My Sentenced Pain'/'One Bullet For One Aeon' einen Einstieg nach Maß, bewegen sich aber selbst in diesen Nummern auf risikofreiem Terrain. Stattdessen beschränkt sich das österreichische Quintett um THIRDMOON-Mastermind Wolfgang Rothbauer auf recht schlichte, wenn auch größtenteils effektiv dargebotene Melodic-Death-Kost, die besonders aufgrund der starren Beweglichkeit des Materials zum Ende hin ein wenig eintönig wird. Im Grunde genommen ist der Aufbau nämlich fast jedes Mal gleich: ein paar flotte Rhythmusgitarren, dann ein Schwenk ins Midtempo beim Refrain, und wenn's beliebt noch ein paar Doublebass-Einlagen oder einen gesunden Groove.
Schlecht ist das Ganze ja beileibe nicht, aber spätestens bei Stücken wie 'Snow Bleeding Summer' oder 'Newborn Deathchild' ist die Luft raus und der Wunsch nach stärkerer Variation kaum zu überhören. Zumindest zaubern IN SLUMBER jedoch in jede Nummer einen respektablen, häufig auch sofort mitreißenden Refrain hervor, der individuell den Ausfall an Originalität wieder kaschieren kann. Und weil die Songs für sich betrachtet auch allesamt überzeugen, gibt es prinzipiell auch nichts dagegen einzuwenden, sich dieses zünftige Genre-Scheibchen ins Haus zu holen. Aber allzu revolutionär ist die Musik definitiv nicht, so dass man "Scars: Incomplete" eigentlich auch nur dann braucht, wenn einem die zu Tode gedudelten Platten der Szene-Pioniere langsam aus dem Halse hängen - und das kann ich mir bei den Frühwerken von IN FLAMES und Konsorten nur sehr schwer vorstellen.
Anspieltipps: Seduce My Sentenced Pain, One Bullet For One Aeon, Virus Embraced
- Redakteur:
- Björn Backes