IN STRICT CONFIDENCE - Utopia
Mehr über In Strict Confidence
- Genre:
- Elektro / Wave
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Golden Core / Zyx
- Release:
- 21.09.2012
- Morpheus
- Tiefer
- Justice
- Forever And More
- Archangel
- Irgendwo im Nirgendwo
- Being Born
- Karasevdah
- Silver Tongues
- Silver Bells
- She Came With Knives
Ein weiterer Cut mit den Roots!
Dass IN STRICT CONFIDENCE einst eine der wichtigsten düsteren Elektro-Projekte der hiesigen Republik waren, lässt sich auf dem neuen, mittlerweile schon achten Album von Mastermind Dennis Ostermann nur noch mit etwas Phantasie erahnen. Nur noch wenige Versatzstücke der finsteren Industrial-Zunft sind dem Sound geblieben, den der Pionier und seine grazil agierende Chanteuse Nina de Lianin auf "Utopia" kreiert haben. Doch ist das schlimm oder gar verwerflich?
Nun, wenn man sich lediglich auf den musikalischen Output berufen mag, sicherlich nicht, denn Ostermann agiert immer noch sehr qualitätsbewusst, auch wenn sich die Prioritäten stark verschoben haben. Manche seiner neuen Songs haben sogar durchaus das Zeug, in den Club- und Single-Charts eine gewichtige Rolle zu spielen, egal ob es sich dabei um eher elektronische Stücke wie 'Karasevdah' und 'Silver Tongues' oder kleine Synthie-Pop-Epen wie 'Forever And More' und 'Archangel' handelt.
Hier und dort kann man IN STRICT CONFIDENCE vielleicht eine gewisse Anbiederung an massenkompatible Sounds ankreiden, jedoch zerschlägt das Duo diese Kritik mit ordentlichem Songwriting und vor allem umgesetzter Vielschichtigkeit. Die Nummern in "Utopia" sind nicht sofort durchschaubar, weil Ostermann immer wieder andere Kurse ansteuert, sich selber und der Linie seines Projekts aber stetig treu bleibt.
So gibt es immer kleine Ausreißer in den Wave-Bereich, hier und dort sogar mal ein paar ganz minimalistisch gehaltene Rock-Passagen und natürlich auch ein paar kleine Flashbacks in die pure Elektro-Vergangenheit - alles unter einem Dach, welches sich größtenteils aus melodischen Bausteinen konstituiert und IN STRICT FOR CONFIDENCE vor allzu kritischen Niederschlägen bewahrt, die den musikalischen Wandel immer noch in Frage stellen. Dass dieser nämlich ziemlich souverän über die Bühne gegangen ist, bzw. die Entwicklung immer noch sehr viele positive Effekte mit sich bringt, haben die beiden Musiker auf "Utopia" erneut unter Beweis gestellt. Lediglich die ganz poppigen Passagen sind Geschmackssache. Ansonsten hat Ostermann mal wieder ganze Arbeit geleistet!
Anspieltipps: Karasevdah, Silver Tongues
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes