IN TORMENTATA QUIETE - Finestatico
Mehr über In Tormentata Quiete
- Genre:
- Avantgarde Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 16.06.2017
- Zero
- Sole
- R136a1
- Eta Carinae
- Sirio
- RR Lyrae
- Demiurgo
Ein Musical und zugleich ein Gedicht der metallischen Avantgarde!
Zwei Jahre sind verstrichen, seit IN TOMRENTATA QUITE die Szenerie mit einem Album wachgerüttelt hat, dessen schier unndliche Kreativität dem ganzen finsteren Musikantentum aufgezeigt hat, wie viele Nischen zwischen Black Metal, Gothic und Klassik noch unentdeckt geblieben sind bzw. noch nicht näher erforscht wurden. Die avantgardistischen Arrangements waren seinerzeit schon eine echte Herausforderung, selbst für Gönner der progressiven Kunst, denen "Cromagio" zumindest in den ersten Durchgängen irgendwann entglitten war.
Eine vergleichbare Eroberungstaktik wie damals lohnt nun auch beim neuen Release der italienischen Combo, die mal wieder nichts unversucht gelassen hat, ihre Hörerschaft herauszufordern, sie mit neuen schwer zugänglichen Klangkörpern anzugreifen und am Ende doch etwas Heroisches zu erschaffen, das von Mal zu Mal stärkere Effekte erzielt und schließlich in einem gigantischen Meisterwerk kulminiert, welches "Finestatico" zweifelsohne geworden ist.
Komischerweise kann man kaum klar benennen, woher genau diese Faszination rührt, die IN TORMENTATA QUITE erneut auslöst. Die Materie entpuppt sich einmal mehr als wendungsreiches Musical auf anspruchsvollstem Niveau, liegt zwischenzeitlich irgendwo zwischen CHRISTIAN DEATH, THEATRES DES VAMPIRES, CRADLE OF FILTH und SOLEFALD und kombiniert unentwegt die widersprüchlichsten Elemente zu einem stimmungsvollen Ganzen, das man irgendwann zu greifen lernt - und ab diesem Zeitpunkt verwandelt sich "Finestatico" in ein klassisch geprägtes, opulentes Magnum Opus, das wie die avantgardistische Antwort auf die Werke eines Richard Wagner anmutet. Denn trotz allem bleibt die Scheibe heldenhaft und episch, verirrt sich nie in ihren selbstverliebten, eigenwilligen (Dis-)Harmonien und ist kein konfuses Etwas, sondern ein strikt durchdachtes, stimmiges, letztlich hervorragendes Album. Und eines, das aus so vielen Sparten seine Kraft zieht, aber keiner wirklich angehört - bezaubernd! Mehr muss wohl nicht mehr gesagt werden, denn ab jetzt gebührt den Italienern all diejenige Aufmerksamkeit, die alle weiteren Worte noch stören könnten...
Anspieltipps: R136a1, Eta Carinae
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes