INCANTVM - Maleficia
Mehr über Incantvm
- Genre:
- Progressive Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 21.02.2025
- Rinascita
- Donna Prudentia
- Gli Esorcismi Di Canidia E Sàgana
- Incantvm / Kyrie (from Mozart’s Requiem K626)
- Diana
Theater und Black Metal - keine allzeit stimmige Einheit.
Schon das bizarre Intro des neuen Albums von INCANTVM lässt vermuten, dass die italienische Black-Metal-Combo gerne auch mal abseits der bekannten Wege unterwegs ist. Diese zunächst begrüßenswerte Eigenschaft wird jedoch schnell von einigen nicht minder bizarren musikalischen Irrwegen begleitet, in denen sich die Band gerade zu Beginn von "Maleficia" immer weiter hinein manövriert. Eine gewisse Theatralik scheint ohnehin gesetzt, doch da der krächzige Sprechgesang selbst in melodischen und dezent aggressiven Tracks wie 'Donna Prudentia' und 'Gli Esorcismi Di Canidia E Sàgana' irgendwie die gesamte Atmosphäre stört und das vermeintlich kunstfertige Treiben erheblich einschränkt, kann die zweite Scheibe der Combo aus Agnone ihre Dramaturgie gar nicht erst ansprechend entwickeln. Das mindert den Hörgenuss zumindest in der ersten Albumhälfte massiv.
Mit einem Auszug aus Mozarts Requiem K626 in einer schwarzmetallischen Aufbereitung scheint die Band dann aber die Kurve zu bekommen. Die Melodien sitzen, der Gesang ist ebenfalls erträglich, es kommt zu einer angenehmen Anspannung, und die Violinen-Arrangements im Hintergrund sichern auch eine sphärische Tiefe. Doch es sind leider nur einige Ausschnitte aus einem relativ kurzen Gesamtwerk, die hier für ein wenig Aufheiterung sorgen. Denn insgesamt ist INCANTVM viel zu sehr damit beschäftigt, etwas Außergewöhnliches zu kreieren und Einflüsse aus Folk, Musical und Black Metal zu einer nicht immer stimmigen Einheit zusammenwachsen zu lassen. Abgesehen von besagtem Track ist auf "Melaficia" dann leider auch nichts Zählbares gelandet.
Das Beherrschen der finsteren Künste liegt den Italienern letztlich gar nicht mal so fern, jedoch weicht die Band zu oft vom eigentlichen Kurs ab und erleidet zu häufig kompositorischen Schiffbruch. "Maleficia" mag einige interessante Details offenbaren, ist in sich aber nicht ausreichend ausbalanciert, um daraus auch ein echtes Kunstwerk zu erschaffen!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes