INCARNATE - Embrace The Horror
Mehr über Incarnate
- Genre:
- Thrash Metal / Metalcore / Doomcore
- Label:
- Demons Run Amok
- Embrace The Horror
- We All Suffer
- Bleed
- Abandoned
- Broken
- As The World Burns
- Marching Into...
- The Final Crusade
- Ruins Of Golgotha
- Judas Kiss
Als sich im Jahre 2003 vier niederländische Jungs an das Unternehmen "Band" heranwagten, waren sie in erster Linie mit der Intention unterwegs, möglichst kompromisslos harte Musik ins Leben zu setzen. Um Anbiederungen an aktuelles Szenegeschehen und Trends kümmerten sich die Oranjes kaum, Einflüsse wurden in erster Linie aus dem alten Thrash Metal und in Folge auch aus dem daraus entstandenen Thrash-Core bezogen. Mit ihrem ersten Elaborat mit dem Titel "A Dark Age Of Lies" wurde umgehend die Presse bemustert, mit dem Ergebnis, dass zu INCARNATE Vergleiche von CROWBAR über SLAYER bis hin zu HATEBREED gezogen wurden.
Klingt sehr eigenartig, lässt sich aber sehr wohl nachvollziehen. Dermaßen unterschiedliche Einflüsse lassen sich nämlich auch auf dem neuesten Werk dieser Niederländer eruieren. Mit "Embrace The Horror" haben die Burschen ein knapp über 30-minütiges Werk abgeliefert, das abermals vom Thrash jedweder Ausführung über "angedoomten", räudigen Core in massiver Machart bis hin zum Metalcore in aktueller Version ein sehr sattes Sammelsurium enthält, das in erster Linie gen Kauleiste abzielt.
Immerzu geradeaus haben die Jungs ihre zehn Tracks auch auf diesem Album angelegt, wobei Gitarrist Chris De Nood mit dermaßen abwechslungsreichen Riffs um sich schmeißt, dass er wohl in jeder Band dieser Welt mit offenen Armen empfangen werden würde, sofern er sich mit den zukünftigen Bandkumpanen stilistisch auf eine der genannten Versionen einigen könnte, was scheinbar nicht ganz so einfach sein dürfte, wie sein Spiel auf "Embrace The Horror" zur Schau stellt.
Brachial, brutal, aber nicht wirklich klar definiert, welche Zielgruppe angesprochen werden soll, so kommen INCARNATE auf ihrem neuen Silberling aus dem Kreuz - und genau an dieser Tatsache liegt auch das einzige Manko an der Musik der Niederländer. Durch die Vielfalt an Anleihen und Anklänge ist es nicht nur für den Konsumenten schwierig, eine Stilrichtung ausmachen zu können, die Burschen scheinen sich generell ein wenig im Dickicht der Mannigfaltigkeit verirrt zu haben.
Dadurch müssen die Tracks zum Großteil trotz gelungenem Vortrag ohne den berühmt-berüchtigten Funken auskommen. Sprich, die zündenden Ideen fehlen den Jungs noch und irgendwie scheinen sich die Burschen im Endeffekt zu sehr auf Brutalität festgelegt und deshalb auf Hooks vergessen zu haben.
Daher behält man vor allem die flott vorgetragenen Tracks kaum in Erinnerung, sehr wohl dagegen die im Endeffekt wesentlich gemächlicheren, aber keineswegs minder brutal intonierten Nummern. Genau diesbezüglich geht die Sache auch schwer in Ordnung, an den Up-Tempo-Kompositionen darf in Zukunft gerne intensiver gewerkt werden, um diese mit Zündstoff auszustatten und auch damit reüssieren zu können.
Anspieltipps: We All Suffer, As The World Burns, The Final Crusade
- Redakteur:
- Walter Scheurer