INCURA - Incura
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2014
Mehr über Incura
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Insideoutmusic (Universal)
- Release:
- 21.02.2014
- Get The Gun
- I Breathe This
- I'm Here Waiting
- Who You Are
- Turning Blue
- Decide
- Here To Blame
- The Greatest Con
- I'd Give Anything
- Sweat Runs Cold
Unbeschreiblicher Neuling aus Kanada.
Sie sind selten geworden. Die wirklich originellen Bands, die einen Sound spielen, der einen nicht in den ersten Minuten gleich an zig andere Truppen denken lässt. INCURA ist eine solche Band. Bereits mehr als zehn Jahre existiert das kanadische Quintett, hat in dieser Zeit aber lediglich ein paar EPs aufgenommen und war vor allem auf der Suche nach einem eigenen Stil. Diese Suche hat mit der Veröffentlichung des unbetitelten Debütalbums ein erfolgreiches Ende genommen.
Es ist lange her, dass ich solch frische, unverbrauchte und eigenständige Musik gehört habe. In den Neunzigern, als so unterschiedliche Bands wie SAIGON KICK, CIVIL DEFIANCE oder WALTARI die Musikwelt eroberten, gab es das häufiger, doch heute wirkt das auf mich oft gekünstelt. Bei INCURA hingegen habe ich mich bereits beim ersten Durchlauf in die Musik verliebt. Mittlerweile sind es knapp 20 Umdrehungen und die Begeisterung nimmt noch nicht wirklich ein Ende.
Doch was löst eigentlich diese Begeisterung aus? Nun, im Grunde mischt INCURA diverse Rockstile mit einer gerne sehr theatralischen Performance von Kyle Gruninger am Gesang. Da gibt es metallische Riffs wie in 'Here To Blame', eine Prog-Schlagseite wie in 'Get The Gun', pures Musical in 'Who You Are', dezente Pianoklänge in 'I'd Give Anything', königliche Arrangements in 'I'm Here Waiting' und darüber immer unglaublich eingängige, manchmal etwas überdreht wirkende Gesangsmelodien, die es auf Anhieb ins Ohr schaffen und auch bei Dauerrotation keine Sekunde Langeweile erlauben.
Dass die Gesangsmelodien stellenweise etwas überdreht sind, liegt natürlich an der extrovertierten Art von Kyle Gruninger, der sich sicher auch auf einer Musicalbühne wohlfühlen würde. Ich kann mir schon vorstellen, dass das den ein oder anderen Hörer auch ein wenig abschreckt, kann aber nur sagen, dass dies zu der häufig dramatisch wirkenden Musik wie die berühmte Faust aufs Auge passt. Bei mir jedenfalls sorgt das Ende des abschließenden 'Sweat Runs Cold' für unnatürliche Zuckungen in Richtung Repeat-Taste. Ganz sicher schon jetzt einer der Newcomer des Jahres.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk