INDEATHERENCE - And From The Shadows They Shall Rise
Mehr über Indeatherence
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.10.2023
- Rise And Shine
- Roll The Dice
- 180 Degrees
- Riffs At The Lake
- Scars
- Decay
- Godspeed
- Run And Gone
- As The Heavens Wept
- Hymns For The Fallen
- Lucid Dreams
Starkes Melodic-Death-Debüt mit Potential für die Zukunft.
Die Melodic-Death-Newcomer INDEATHERENCE sind eine durchaus interessante Band des hiesigen Untergrunds, gehen die Sachsen mit ihrer Besetzung doch schon ungewohnte Wege. Klar, das Konzept, mit zwei Gesangsstimmen zu experimentieren, ist nicht neu, doch typischerweise werden dabei Klargesänge mit Growls gemischt. Nicht so im Falle dieses Sextetts, das mit Alexandra Schaedler und Christian Litzba direkt zwei Sänger bzw. Sängerinnen am Start hat, die mit ihren heiseren Screams und wuchtigen Growls überzeugen können. Wie gut diese Kombination funktioniert, kann nun jeder von uns nachhören, denn mit "And From The Shadows They Shall Rise" steht nach diverse Singles nun das Debütalbum der, im Jahr 2020 gegründeten Band in den Startlöchern.
Wie eingangs erwähnt, hat sich die Truppe, deren Besetzung neben den beiden Gesangsposten von Daniel Korzin an der Rhythmusgitarre, Stefan Korb (Lead-Gitarre), Tom Zwinzscher am Schlagzeug und Thomas Pangert am Bass komplettiert wird, den metallischen Tönen verschrieben, die ihren Ursprung im schwedischen Göteborg haben. An die üblichen Verdächtigen IN FLAMES muss ich dabei aber eher selten denken, denn mit der dezent melancholischen Stimmung und den ausladenenden Melodiebögen erinnern mich die Leipziger oftmals eher an NORTHER (ohne die Keyboards) und auch DARK TRANQUILLITY, wobei auch Tuomas Saukkonens Spielwiese BEFORE THE DAWN nicht zu weit entfernt ist, zumindest wenn man an die Alben denkt, wo die harschen Growls noch das Zepter in der Hand hatten. Zusammen mit ein paar atmosphärischen Intros und Zwischenpielen ergibt das eine sehr gute Mischung, die für jeden Fan des Genres die nötigen Trademarks abhaken sollte, ohne eine komplette Revolution auszurufen.
Das muss das Sextett aber auch gar nicht, denn dank handwerklich solider Arbeit an allen Instrumenten, zahlreichen melodischen Riffs und eingeflochtenen Leads, gehen sämtliche Tracks des Debüts gut ins Ohr. Und auch das Gespann am Mikrofon ist nicht nur auf dem Papier das überraschende Aushängeschild der Band, auch in der Praxis trägt der herrliche Mix der beiden Stimmen viele der Songs. Gerade der Kontrast aus Christians eher dunklem Organ und Alexandras teils heiseren Screams macht sich hervorragend und sorgt dafür, dass genügend Abwechslung herrscht und man beide immer gut auseinanderhalten kann. Einzig dieser eine ganz große Song, der einen sofort aufhorchen lässt und sich für Tage im Gedächtnis festbeißt, der fehlt auf "And From The Shadows They Shall Rise" schlussendlich noch. Am nächsten an diese Sphären kommen noch 'Decay' und 'Godspeed' heran, die sich nach einigen Durchläufen als klare Höhepunkte der Scheibe auftun. Und auch wenn noch nicht jede Lead-Melodie sofort im Kopf bleibt, gibt es dafür mit Zeilen wie "Agree to disagree – that's the path for living free" ein paar Textstellen, die sich sofort ins Gedächtnis brennen. Das eben genannte Zitat stammt übrigens aus 'Godspeed' und ist etwas, das sich viele heutige Zeitgenossen hinter die Ohren schreiben sollten.
Einen letzten minimalen Abzug für "And From The Shadows They Shall Rise" gibt es in Sachen Produktion, die zumindest für mich noch etwas mehr Druck im Bassbereich hätte vertragen können. Aber auch hier gilt, dass gerade für eine Eigenproduktion hier auf sehr hohem Niveau gearbeitet wird. Und so muss man sich INDEATHERENCE am Ende als spannenden Newcomer für die Zukunft notieren, denn auch wenn noch der ganz große Hit fehlt, hat das Sextett locker das Zeug dazu, mit etwas mehr Feinschliff den Melodic-Death-Sektor hierzulande ordentlich aufzuwühlen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs