INDIGENOUS - Time Is Coming
Mehr über Indigenous
- Genre:
- Blues Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Blues Bureau International / Shrapnel Records
- Grey Skies
- I'm Telling You
- Good At Feelin' Bad
- Time Is Coming
- Sun Up, Sun Down
- Around The World
- Won't Be Around No More
- You're What I'm Living For
- Day By Day
- So Far Gone
- Give Me A Reason
- Something's Gotta Change
- Don't Know What To Do
Neuer Varney-Sidekick ohne Starallüren.
Mato Nanji ist in den Staaten schon eine feste Größe im Blues-Rock-Zirkus. Unter anderem hat der gute Herr sich als Teil der jährlichen "Experience Hendrix"-Tour verdient gemacht. Doch auch auf Solopfaden ist Nanji eine etablierte Größe, die nun bereits ihr zehntes Studioalbum unters Volk bringt. Sein neuer Kollaborateur ist niemand geringerer als Shrapnel-Boss Mike Varney, der den Blues-Gitarristen für sein Label verpflichten konnte. "Time Is Coming" ist die zweite Scheibe in diesem Verbund und einmal mehr eine klare Huldigung an alte Helden wie Stevie Ray Vaughan und (unvermeidlicherweise) Jimi Hendrix himself.
Doch eines muss sich Mato Nanji bei den 13 neuen Stücken ankreiden lassen: er mag inspiriert arbeiten, er atmet den Einfluss besagter Größen und schreibt sicher auch tolle Songs - doch mit Abwechslung hat der gute Mann es nicht sonderlich. Das Gros der neuen Kompositionen lässt sich vom gleichen Groove treiben, die Soli des Masterminds sind derweil auch nicht die spektakulärsten, und das Material wird phasenweise doch etwas sehr in die Länge gezogen, was gerade Stücken wie 'Sun Up, Sun Down' und 'Won't Be Around No More' zwischenzeitlich die Spannung nimmt.Stark ist Nanji, der im Übrigen unter dem Banner INDIGENOUS arbeitet, hingegen in den kompakten, geschmeidigen Rocksongs, die nur in Querverweisen den Blues bemühen.
Überhaupt ist "Time Is Coming" keine typische Blues-Platte. Zu viele Classic-Rock-Elemente unterscheiden die Performance und auch hinsichtlich des Tempos agiert INDIGENOUS schlichtweg zu forsch, als dass hier eine reine Blues-Anekdote erzählt würde. Doch während dieser Umstand noch angenehm ist und Mato Nanji und seinen Mitstreitern die Unabhängigkeit sichert, fehlt es der Scheibe an anderer Stelle einfach an echten Momenten, wahren Highlights. Alles ist souverän gespielt, die Gesangsdarbietung ist sogar grandios, die Seele ist schließlich da - aber mitreißen kann "Time Is Coming" nur in manchen Abschnitten. Wer Blues rockiger mag, sollte dem Herren aber fraglos eine Chance geben, denn Mato Nanji versteht das, was er hier tut!
Anspieltipps: Something's Gotta Change, You're What I'm Living For, Time Is Coming
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes