INDIGO CHILD - Re-Death (Re-Release)
Mehr über Indigo Child
- Genre:
- Grotesque Gothic Rock
- Label:
- Indigo Child Music
- 01101 10111 01010 (DNA)
- 60 Seconds Of Life
- Involve Synthetic
- Bitter Fact Of Conclusion
- Death
- Divine Communication
- N.E.R.V.
- Roots Of Eden
- Self Confronting
- Re-Birth
Grotesque Gothic Rock? Interessante Stilbezeichnung. INDIGO CHILD zeigen gleich auf ihrem Debütalbum "Re-Death" eine ziemlich selbstbewusste und ironische Haltung gegenüber ihrer Musik. Die auf ihrem eigenen Label veröffentlichte CD zeigt eine große Bandbreite an Düsterrock von sägenden Gitarren bis zu orchestralen Soundschwaden. Das Ganze wird immer wieder durch den klischeehaften Gesang und Einschübe von einem Akkordeon oder Flöten gebrochen. In ihrer Heimat Slowenien waren INDIGO CHILD gleich erfolgreich, und schnell war die erste Auflage von "Re-Death" ausverkauft (freilich wird nicht verraten, wie groß diese Auflage war). Also entschied man sich noch Ende 2005 zu dem vorliegenden Re-Release.
"Re-Death" beginnt mit dem von Klavier und Streichern getragenen Instrumental '01101 10111 01010 (DNA)' (origineller Titel, liest sich wie das Feuilleton der FAZ), das eine große Soundkulisse aufbaut und nahtlos in '60 Seconds Of Life' übergeht. Dieses Stück geht aber bald unvermittelt in eine härtere Gangart über. Außerdem präsentiert es die Stimmen von INDIGO CHILD: Eine männliche, leicht überdrehte Operettenstimme, die ein wenig an Peter Steele von TYPE O NEGATIVE erinnert, und eine zarte weibliche Elfenstimme, die aber eher im Hintergrund bleibt. 'Involve Synthetic' legt mit dem besagten Akkordeon los, um dann große Klänge aus Streichern und Gitarren aufzufahren, bevor wieder das Akkordeon hervor ruckelt. Dieser Titel wurde häufig vom slowenischen Radio und Fernsehen gespielt und trug deutlich zur Bekanntheit der Band bei. Das Thema des Akkordeons wird später in 'Roots Of Eden' wieder aufgenommen. Jedenfalls wird die Platte nie langweilig. Teilweise rockt sie stärker ('Bitter Fact Of Conclusion', 'N.E.R.V.'), klingt dann eher getragen und wird von den Tasten und einer schwebenden, leicht verzerrten Gitarre dominiert ('Death') oder betont die orchestralen Elemente ('Roots Of Eden', 'Re-Birth'). Besonders nachhaltig fräst sich 'Divine Communication' in die Gehörgänge. Diese Nummer rockt, schwebt im nächsten Moment in orientalischen Sounds und verbeugt sich vor den Genrehelden SISTERS OF MERCY, aber sie behält durch alle diese Windungen ihr eigenes Gesicht.
Alles in allem ist "Re-Death" keine Offenbarung, aber ein ordentliches und sehr abwechslungsreiches Album geworden, mit dem sich die Band sicher auch in Deutschland mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Ob allerdings die schwarze Gemeinde INDIGO CHILDs ironisch-distanzierte Einstellung zum Gothic goutieren wird, ist fraglich.
Der Re-Release enthält neben den Audio-Tracks u.a. das Video zu 'Involve Synthetic', Fotos und Texte.
Anspieltipp: 01101 10111 01010 (DNA), Bitter Fact Of Conclusion, Divine Communication
- Redakteur:
- Stefan Kayser