INDUS CREED - Evolve
Mehr über Indus Creed
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Universal India
- Release:
- 05.10.2012
- Fireflies
- Dissovle
- The Money
- Take It Harder
- No Disgrace
- Come Around
- Bulletproof
- Goodbye
Indischer Prog wie von der Insel!
Während ich mich bereits daran gewöhnt hatte, vor allem Extreme Metal in Asien zu finden und mich über die Ausnahmen freute, stieß ich auf meinem Trip durch den Osten auf INDUS CREED. Die Herren aus Mumbai machen tatsächlich etwas, was ich kaum erwartet hätte: Progressive Rock. Aufmerksam geworden, habe ich natürlich tiefer gegraben und herausgefunden, dass es INDUS CREED bereits seit über dreißig Jahren gibt! Warum kennt die Burschen hier kaum jemand? Weil sie sich 1997 aufgelöst hatten und 2010 erst wieder ein Lebenszeichen von sich gaben? Das ist doch alles kein Grund.
Und deshalb mache ich sie hier mal bekannt, denn die fünf Inder schaffen es, ein großartiges Album aus acht Höhepunkten zu kredenzen, das in seinem Stil stark an die Progressive Rock Szene Englands erinnert. Dazu ein wenig AOR-Eingängigkeit und fertig ist ein vorzügliches Prog-Album, dass eigentlich die ganz große Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte. Aber vielleicht kann ich ja meinen Teil dazu beitragen, dass der Eine oder Andere jetzt zumindest den Namen kennen wird.
Aber zurück zur Musik. Das Album "Evolve" klingt stark nach britischem Neo-Prog und als erstes wollen mir dabei IQ einfallen, so das ich schon nachsah, ob nicht eventuell ein Martin Orford oder Mike Holmes irgendwo in den Credits erwähnt werden. Auch zu JADIS und PORCUPINE TREE kann man stellenweise Vergleiche ziehen, besonders aber auch zu BLACKFIELD. Gleich der Opener 'Fireflies' hat BLACKFIELD-Verse und einen IQ-Refrain. Wow! Dazu schmeichlerisch-akzentuiertes Gitarrenspiel und kein überflüssiger Firlefanz. In 'Dissolve' dominiert dann eine gewisse Ähnlichkeit zu PORCUPINE TREE, in 'The Money' wird es etwas eingängiger und man kann zusätzlich Parallelen zu RUSH ziehen, genauso in 'Take It Harder', und später wird es mit 'Bulletproof' sogar noch hardrockig. Fast durchgehend, mit der Ausnahme von 'Come Around', das mir zu belanglos dahindudelt, musiziert man auf höchstem Niveau.
"Evolve" enthält fast 45 Minuten lang bestes Neo-Prog-Futter, das völlig zu unrecht in Europa unbekannt ist, obwohl die Scheibe in Indien sogar über Universal vertrieben wird. In den USA wird das Digipack-Album immerhin gelegentlich als Import angeboten, hierzulande ist es schwer zu kriegen. Wer aber einmal drüber stolpert und mir genannten Bands etwas anfangen kann, sollte unbedingt zugreifen! Ansonsten bleibt nur die digitale Version, aber die ist immerhin erhältlich.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger