INFERNäL MäJESTY - One Who Points To Death
Mehr über Infernäl Mäjesty
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Black Lotus
- Release:
- 26.07.2004
- Death Of Heaven
- Pestilential Eternity
- Angels And Acid
- Honey Tongue Of Satan
- Hysterion Proteron
- Cathedral Of Hate
- Virgin Blood Tastes Purest At Night
- One Who Points To Death
Fuck die Erna! Sechs lange Jahre hört man von den Extremmetallern INFERNÄL MÄJESTY nichts und dann bekommt man unvorbereitet volles Rohr den Arsch versohlt. "One Who Points To Death" schimpft sich die neue Schlachtplatte und visiert mit ihren musikalischen Tötungsabsichten keinen Geringeren als den geneigten Hörer an. Entweder man genießt nach der Brachialbeackerung der Scheibe einen wochenlangen Muskelkater im Stiernacken oder die Rübe findet gänzlich einen Ehrenplatz zwischen den gespreizten Beinen. In beiden Fällen kann man INFERNÄL MÄJESTY eine ordentliche Portion motivierende Wut attestieren, die sich in einem unheilvollen Thrash/Death-Gewitter entlädt und samt und sonders verkohlte Erde zurücklässt. Die Kanadier ziehen auf "One Who Points To Death" alle blutigen Fäden ihres zweifellosen Könnens und braten ein geiles SLAYER-Riff nach dem anderen aus den Ärmeln. Musikalisch bleibt nichts dem Zufall überlassen. Die Rhythmusfraktion ist tight wie Sau, während die Klampfer ordentlich fies an den Nervensträngen der brutalitätsgeilen Hörerschaft zerren. Dabei bleibt man sich selbst in erster Linie treu. Immer noch meistert man Qualitätsgrenzen der Marke KREATOR und SLAYER mit gebührendem Respekt und immer noch peitschen die Songs straff strukturiert und ohne zu große Verschachtelung durch die Gehörgänge.
Wirklich zwingend und Weltklasse ist dabei leider doch kein einziger Song. Sie bewegen sich allesamt auf einem hohen Niveau, das jedoch nicht an die tolle "None Shall Defy"-Scheiblette aus dem Jahre 1987 heranreicht. Auch am Sound hab ich rumzunörgeln, da sich die Klampfen anhören, als wären sie eben in jenem Jahr 1987 eingespielt worden und die Aufnahmen hätten seitdem im Gefrierschrank gelegen. Auch der Bass und die Drums könnten weitaus differenzierter punchen, klingen sie doch irgendwie verhallt.
Puristen werden dennoch von "One Who Points To Death" begeistert sein, weil das Album zumindest musikalisch kompromisslos und eingängig ist. Keine Sperenzchen, einfach nur mit voller Wucht ins Sternum. Poff, Luft weg! Orientieren kann man sich dabei an einer Schnittmenge neuerer Thrashheroen wie THE HAUNTED und älterer Deathrecken wie DEATH.
Kann man also anno 2004 von einem gelungenen Comeback einer Band sprechen, die schon einmal vor langer Zeit die Messlatte für Thrash Metal verdammt hoch gelegt hat? Eigentlich schon. Denn selbst wenn man besagte Fabelform nicht mehr erreicht, bleibt unterm Strich ein unterhaltsames und immens fieses Folterwerkzeug, das an Schmerzqualität überaus erlesen ist. Der Opener 'Death Of Heaven' brät TESTAMENT-Riffs am Fließband raus, das folgende 'Pestilential Eternity' sät verschwenderisch blast beats, 'Angels And Acid' hat den Atem KREATORs im Nacken und 'Honey Tongue Of Satan' rumpelt mit der gemeinen Rifflast der Blutgötter NECROPHOBIC.
Kurzum: Laustärkepedal auf Vollgas, den Kopf zwischen die Beine und solang schütteln, bis sich die Spreu vom Weizen trennt und man die letzten Sekunden damit verbringt, seinem Blut zuzusehen, wie es aus der Halsschlagader schießt. Ich empfehle jedoch dringend vor einem eventuellen Kauf in die Scheibe reinzuhören. Wer sich aber Purist schimpft, darf auch ohne Anchecken zuschlagen. Experiment fast gelungen, Patient lebt!
Anspieltipps: Death Of Heaven, Angels And Acid, One Who Points To Death
- Redakteur:
- Alex Straka