INFERNAL POETRY - Nervous System Checking
Mehr über Infernal Poetry
- Genre:
- Extreme Death Metal
- Label:
- Red Skies Society / Bertus
- Forbidden Apples
- The Next Is Mine
- They Dance In Circles
- Pathological Acts At 37 Degrees
- Multi-Media Tracks (Crawl, Hell Spawn & Live Footage from "Gods Of Met
Seit mehr als zehn Jahren sind diese Italiener bereits aktiv und in der Zwischenzeit aus dem Underground in ihrer Heimat auch nicht mehr wegzudenken, schließlich hatten die fünf Herren bereits mehrfach die Ehre, durch mächtige Gigs Eindruck zu hinterlassen, aber auch für namhafte Formationen wie DISMEMBER oder BEHEMOTH konnten INFERNAL POETRY das Publikum schon aufwärmen.
Für ihre immerzu abgefahrene Melange aus Death Metal der fiesen Art und diversen, vermeintlich artfremden Anleihen konnten INFERNAL POETRY eine sehr bezeichnende und auch passende Stilbeschreibung einheimsen: "Schizo Death Metal".
Ebensolcher ist auch die Essenz ihrer aktuellen Mini-CD "Nervous System Checking", mit der die aus Ancona stammenden Truppe ihren Ruf sicherlich verteidigen wird können. Neben vier neuen Songs, die im Endeffekt einen Vorgeschmack auf das noch heuer erscheinenden Album "Nervous System Failure" abliefern sollen, enthält dieser Silberling obendrein noch einen opulenten Multimedia-Teil, in dem Videos der älteren Tracks 'Crawl' und 'Hell Spawn', sowie eine knapp zehnminütige Zusammenfassung des Auftrittes der Band beim 2006er "Gods Of Metal"-Festivals zu sehen sind. Für das Video zu 'Crawl' war seinerzeit bereits der renommierte italienische Künstler Lorenzo Mariani verantwortlich, der es auch geschafft hat, "Nervous System Checking" mit einem sehr ansprechenden Cover auszustatten.
Was ist aber, das den Death Metal dieser Band "Schizo" werden lässt?
Die mit nur gut dreizehn Minuten recht dürftige Spielzeit der vier verewigten Tracks reicht definitiv aus, um festzuhalten, dass wir es hier mit ungemein abgefahrenen und keineswegs alltäglichen Klängen zu tun haben. Zu ihrer an sich schon recht variantenreichen, mehr oder weniger progressiven Variante von Todesmörtel, die das Quintett von sich gibt, werden noch weitere Zutaten addiert, die unter Beweis stellen, dass diese Jungs scheinbar vor nichts zurückschrecken.
Im Opener 'Forbidden Apples' kommen Rhythmen zum Vorschein, die auch RAMMSTEIN gut zu Gesichte stehen würden, auch wenn INFERNAL POETRY wesentlich brutaler zur Sache gehen und der Normalverbraucher wohl nur in seltensten Fällen versucht sein wird, von diesen "Äpfel" zu naschen.
'The Next Is Mine' kommt dann mit elektronischen Fragmenten und dezenten Industrial-Versatzstücken aus den Boxen, die allesamt verdammt gekonnt in die Basis - in diesem Fall frickeliger Death Metal mit latentem Groove - eingearbeitet worden sind.
Der zum Großteil regelrecht hysterisch gegurgelte Gesang von Paolo Ojetti kommt vor allem in 'They Dance In Circles' zur Geltung. Hier verfehlt die Band ihre Wirkung bestimmt nicht und wird wahlweise fröhliche und animierte Leiber vor Freude im Kreise hüpfen lassen, was nicht zuletzt auf den drückenden Rhythmus zurückzuführen ist - oder aber die Band wird für sich in ebenso hurtigem Tempo wie die Jungs aufgeigen aus dem Staub machende Zuhörer sorgen. Geradezu gemäßigt zeigen sich die Italiener dann anfänglich im Rauswurf mit dem CARCASS-verdächtigen Titel 'Pathological Acts At 37 Degrees'. Doch mit Fortdauer der Spielzeit kommt auch hier eine sehr abgefahrene Vortragsweise zum Vorschein, experimentelle Anleihen erneut inklusive.
Für schwache Nerven ist der zum Teil doch etwas verworrene Mix auf "Nervous System Checking" definitiv nicht geeignet, wer aber diese leider nur sehr kurze Eruption an abgefahrenen Extrem-Sounds übersteht, wird sich wohl schon jetzt auf das - hoffentlich ebenso abartige - Album freuen!
Anspieltipps: The Next Is Mine, They Dance In Circles, Crawl (Video)
- Redakteur:
- Walter Scheurer