INFERNALIZER - After Dark
Mehr über Infernalizer
- Genre:
- Dark / Gothic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rockshot Records
- Release:
- 27.10.2023
- Season Of The Witch
- The Dark Passenger
- What Did You Expect?
- Moon Of Blood
- After Dark
- What We Do In The Shadows
- Death Wish
- This Is My Yard
- Falling In Slow Motion
- Sky Burial
Unterhaltsamer Gothic-Horror-Rock aus Italien.
Wer den Namen Claudio Ravinale liest, der wird wahrscheinlich an die Italiener DISARMONIA MUNDI denken, denn dort keift und faucht der Fronter sonst zu wilden Death-Metal-Tönen. Seit dem Jahr 2021 betreibt der gute Mann allerdings auch noch seine neue Spielwiese namens INFERNALIZER, mit der er sich gänzlich anderen musikalischen Gefilden verschrieben hat. Vor zwei Jahren erschien dabei das Debüt "The Ugly Truth", dem nun der Zweitling "After Dark" zur Seite gestellt wird. INFERNALIZER scheint also offensichtlich gekommen zu sein, um zu bleiben.
Doch was bietet uns die Scheibe denn nun musikalisch? Nun, wir müssen uns auf eine kleine Zeitreise begeben, um "After Dark" einzuordnen, denn die insgesamt zehn Tracks haben ihre Wurzeln definitiv in den Achtzigern. Dass Keyboards im Bandsound eine primäre Zutat sind, dürfte da nicht überraschen. Doch keine Sorge, wir bleiben trotzdem in metallisch-rockigen Gefilden, denn Horror-Rocker wie DANZIG oder ALICE COOPER haben Claudio definitiv ebenso beeindruckt wie Heavy-Metaller der Marke IRON MAIDEN. Gepaart wird das Ganze aber mit einem mächtigen Gothic-Flair, das nicht selten sogar an THE SISTER OF MERCY denken lässt. Insgesamt eine durchaus spannende Mixtur, die meine Erwartungen in die Höhe schraubt.
Schade, dass das instrumentale Intro 'Seasons Of The Witch' aber direkt etwas zu lang geraten ist. Klar, die Synth-Pop-Horror-Keyboards erzeugen eine herrlich beschwörerische Stimmung, doch eine Halbierung des Tracks hätte trotzdem noch genügend Zeit gelassen, um die Stimmung für das folgende Material zu etablieren. Gut, dass die Kompositionen auf "After Dark" ansonsten deutlich kompakter gestaltet wurden, was sich vor allem im Höhepunkt 'Moon Of Blood' besonders positiv niederschlägt. Und auch der LORDI-Rocker 'What Did You Expect?', der manchmal schon etwas zu sehr im Fahrwasser der finnischen Gruselmonster segelt, weiß mit einer starken Hookline zu überzeugen. An anderer Stelle verlaufen sich die Italiener gegenüber diesen Glanzlichter etwas zu sehr im Mid-Tempo, auch wenn coole Keyboard-Melodien und die kehligen Gesangseinlagen von Claudio immer dafür sorgen, dass selbst eintönigere Nummern wie 'The Dark Passenger' ihre Momente haben. Und dass auch die schleppenden Gothic-Beiträge funktionieren können, beweist schlussendlich der Titeltrack, der vielleicht sogar das größte Hit-Potential mitbringt und sich auch dank starker Keyboard-Melodien unwiderruflich ins Gedächtnis brennt.
Trotzdem ist "After Dark" insgesamt noch kein kompletter Volltreffer, auch wenn einige Song-Raketen schon recht weit in den Abendhimmel schießen und ihren Glanz versprühen. Oftmals erinnert mich INFERNALIZER aber noch etwas zu sehr an die eigenen Vorbilder, um mich restlos aus den Socken zu hauen, weshalb ich am Ende auch "nur" auf solide sieben Zähler komme. Solltet ihr aber TYPE O NEGATIVE vermissen oder auf ein neues Lebenszeichen von THE 69 EYES warten, könnte euch "After Dark" temporär durchaus ein bisschen Trost spenden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs