INFESTING SWARM - Desolation Road
Mehr über Infesting Swarm
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Art Of Propaganda
- Release:
- 30.03.2015
- Dead Transmission
- Ending
- Desperation
- Year Of No Light
- Abandoned Life
- Der Lauf der Zeit
- Horizon On Fire
- Desolation Road
Viele, viele grandiose Momente!
Nach dem letzten bzw. auch ersten Demo standen bei INFESTING SWARM noch einige Fragezeichen im Raum. Sollte der Kurs in Richtung HYPOCRISY und melodischem Death Metal verschärft werden, oder wollte man doch lieber die vereinzelt eingestreuten Black-Metal-Inhalte vertiefen und sich künftig mit finsteren Episoden befassen? Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen, denn Einflüsse aus beiden Bereichen sind auf der ersten Full-Length zugegen. Nur eben hat die Band es inzwischen verstanden, die Mixtur besser zu kombinieren und das Gesamtbild noch viel homogener zu gestalten.
Die ersten Eindrücke sind sogar wahrhaftig grandios; "Desolation Road" gibt sich vollends den hymnischen Melodien von Übersongs wie 'Desperation' und 'Year Of No Light' hin, greift das HYPOCRISY-Gen ein weiteres mal auf, um es mit kurzzeitig aufflammender AMON AMARTH-Epik zu koppeln, versteht aber auch die sphärischen Facetten des post-schwarzmetallischen Depressive-Sounds einzubeziehen und aus all dem etwas absolut Gewaltiges zu schaffen. Insbesondere die aggressiven Parts in 'Year Of No Light' sind zum Zungeschnalzen geeignet, während die heroische Melodie aus 'Desperation' mit dem feinen Midtempo-Riffing ein paar Gänsehaut-Momente initiiert.
Und auch in den nächsten Songs bleibt das Niveau hoch, wenngleich INFESTING SWARM eine Schematik entwickelt, die in den Arrangements etwas zu wenig Spielraum zulässt. Hin und wieder wäre eine kurze Tempomodifizierung sicherlich sinnvoll gewesen, so wie etwa in 'Der Lauf der Zeit', das im Black-Metal-Sinne wohl der bekömmlichste Beitrag auf "Desolation Road" bleibt. Und auch der Titelsong entfaltet zum Ende noch einmal eine infernalische Eleganz, die im Kontrast zur beklemmenden Atmosphäre des Songs steht, in der anhaltenden Wechselwirkung aber bestens funktioniert.
Selbst mit den genannten Kritikpunkten ist "Desolation Road" ein starkes Debüt geworden. Wenn INFESTING SWARM es jetzt ab und an noch etwas brachialer zugehen lässt, sind sogar echte Heldentaten möglich!
Anspieltipps: Desperation, Year Of No Light
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes