INFINITE HORIZON - Mind Passages
Mehr über Infinite Horizon
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.05.2004
- The Way To Eternity
- Return To Babylon
- Elysium
- Hole In The Sky
- Daydreamer
- I. Metamorphosis
- II. The Experiment
- III. Secret Intention
- IV. Face In The Mirror
- V. Eternal Salvation
- The Reaper
INFINITE HORIZON konnten erstmals im Jahre 1999 mit ihrem Debüt "The Prophecy" auf sich aufmerksam machen. Kraftvollen, ideenreichen Power Metal hat sich das Sextett auf die Fahnen geschrieben und man bewegt sich im Fahrwasser von SAVATAGE und Konsorten. Gerade der Gesang von Marc Lemler erinnert immer wieder an Zak Stevens (ex-SAVATAGE, CIRCLE II CIRCLE), ohne jedoch wie ein Klon zu klingen. Eigenständigkeit wird bei den Siegerländern groß geschrieben. Überzeugt euch selbst davon. Auf der Bandhomepage könnt ihr euch zum Aufwärmen "The Prophecy" kostenlos downloaden, da die Scheibe vergriffen ist und nicht mehr aufgelegt werden soll. Beim nachfolgenden Werk "Beyond Infinity" aus dem Jahre 2001 präsentieren sich INFINITE HORIZON noch ausgereifter. Erneut bleibt man seiner Linie treu, lässt jedoch auch progressivere Klänge hier und da in die Kompositionen einfließen.
Auf "Mind Passges" scheint das Erfolgsrezept gefunden zu sein. Die elf überwiegend starken Nummern strotzen nur so vor Energie. Im Vordergrund steht eindeutig die Stimme von Sänger Marc Lemler. Erneut setzt man auf eingängige Melodien und prägnante Riffs, die sich in die Gehörgänge einfräsen. Phasenweise dürfen auch Vergleiche mit DREAM THEATER gestellt werden, ohne jedoch irgendwelchen Frickelorgien zu frönen. Technisch hat man zweifelsohne einiges auf dem Kasten und geht äußerst überlegt zu Werke. Getreu dem Motto "Weniger ist oft mehr". Sicherlich handelt es sich bei "Mind Passages" nicht um das innovativste Werk 2004, dafür geht man zu oft auf Nummer sicher. Doch muss jedes Mal das Rad neu erfunden werden? Meiner Meinung nach nicht. Man soll immer das tun, was man am besten kann. Der Einstieg in "Mind Passages" kann mit dem Opener 'The Way To Eternity' und dem nachfolgenden 'Return To Babylon' nicht besser sein. Gerade letztgenannter Song, der als Anti-Kriegs-Botschaft verstanden werden darf, lebt von seinem eingängigen Refrain und dem schmissigen Gitarrenriff. Thematisch präsentiert man sich weltoffen und vielseitig. Die dritte Nummer 'Elysium' stellt das melodiöseste Stück auf der Scheibe dar. Sanfte gezupfte Gitarren und Pianoklänge stehen hier im Vordergrund, trotzdem fällt das Stück keineswegs träge aus. Etwas kraftvoller geht es zu Beginn von 'Hole In The Sky' zu, welches auch von einem schmissigen Refrain lebt. Das die erste Hälfte beendende 'Daydreamer' klingt für mich wie eine Mischung aus DEEP PURPLE und DREAM THEATER, oder besser: Jon Lord und Ian Gillan jammen mit den New Yorker Prog-Göttern im LSD-Rausch. Im Vordergrund stehen hier die im 70er-Stil gehaltenen Orgelklänge, die mit einem kraftvollen Powerriffing gepaart werden.
Der zweite Abschnitt darf als Konzept verstanden werden und ist mit 'Space Dream Navigation' betitelt. Die fünf Stücke erzählen die Geschichte eines Mannes, der mit seinem Leben auf dieser Welt nicht mehr klarkommt. Er lässt sich einen Chip implantieren, um in neue Sphären zu fliehen. Die gewünschte Wirkung bleibt jedoch aus und der Chip treibt ihn fast in den Suizid. Letztendlich stellt sich heraus, dass alles nur ein Traum war. Musikalisch geht man in diesen Stücken schon mehr progressiv zur Sache, ohne jedoch die nötige Feinfühligkeit für Melodien zu verlieren. Sinnvolle Breaks und effiziente Samples lockern die Stücke immer wieder auf. Gerade das Prachtstück 'The Experiment' mit seiner Spielzeit von knapp zehn Minuten zeigt das ganze Können der Band. Epische, atmosphärische Klänge paaren sich mit Heaviness und Power.
Als Bonustrack ist das Stück 'The Reaper' von "The Prophecy" noch mit draufgepackt worden. Erfreulicherweise flacht "Mind Passages" zu keinem Zeitpunkt ab, so dass man hier von einem 63-minütigen Hörgenuss sprechen kann. Die kraftvolle und gute Produktion veredelt den Silberling zusätzlich. Freunde des melodischen, progressiv angehauchten Power Metal dürfen hier blind zugreifen. Die Scheibe gibt es für läppische 10 EUR zzgl. Versandkosten auf der Bandhomepage.
Anpieltipps: Return To Babylon, Hole In The Sky, The Experiment, The Way To Eternity
- Redakteur:
- Frank Hameister