INFINITE SPECTRUM - Misguided
Mehr über Infinite Spectrum
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenverlag /Just for Kicks
- Release:
- 31.01.2014
- Overture
- Betrayed
- She
- The Pact
- More Than He Bargained For
- Day And Night
- Ghost Of The Past / Abducted
- The Truth
- Man Of Darkness
- The Challenge
Wieder ein bemerkenswertes Debüt.
Mit ihrem Erstschlag "Misguided" hat die Prog-Metal-Band INFINITE SPECTRUM ein ambitioniertes Konzeptalbum rausgehauen. INFINITE SPECTRUM ist ein dreiköpfiges Quartett aus den USA. In Sachen Besetzung widersprechen sich Fotos und Credits im Beiheft der CD, offenkundig ging der Schlagzeuger während der Aufnahmen verschütt.
"Misguided" erzählt eine mittelalterliche Eifersuchtsgeschichte aus verschiedenen Perspektiven. "Konzeptalbum" bedeutet hier im Gegensatz zu anderen Beispielen nicht ein gewöhnliches Album, auf dem nur die Texte ein gemeinsames Thema behandeln, sondern auch in der Musik finden sich wiederkehrende Motive. Mit wuchtigen Gitarren und Neoprog-Synthis, Frickelpassagen und großen Gesangsmelodien inszeniert die Band ihr Drama. Gerade mit Stücken wie 'The Pact' oder 'Man Of Darkness' erfreut INFINITE SPECTRUM die Schöngeister unter den Headbangern. Auch mit der orchestralen Ouvertüre, dem filigranen 'She' oder dem kraftvollen Instrumental 'More Than He Bargained For' sammelt die Gruppe Pluspunkte. Einziges Manko sind einige leicht schwülstige Passagen und gesprochene Dialoge, die "Misguided" stellenweise in eine ungute Nähe zum Musical bringen. Im Mittelpunkt des Albums steht der viersätzige Long Track 'Day And Night', der mehrere musikalische und konzeptionelle Fäden aufnimmt und für Interessierte mit viel Zeit als Anspieltipp dienen mag.
Wenn INFINITE SPECTRUM oder ihre Promotionleute die Band mit DREAM THEATER, QUEENSRYCHE oder PAIN OF SALVATION vergleichen, ist das noch etwas zu hoch gegriffen, aber falls die Gruppe nach diesem starken Erstling sich entsprechend weiterentwickelt, kann sie vielleicht in ein paar Jahren in dieser Liga spielen. Die Scheibe gleitet wie gesagt manchmal ein wenig in Musical-Kitsch ab, aber in ihren besten Momenten versetzt sie den Hörer für einen Moment in das Goldene Zeitalter des Prog Metal der 90er.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser