INFINITY DREAM - Silver Lining
Mehr über Infinity Dream
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nameless Grave Records
- Release:
- 17.10.2025
- Blood Moon
- Silver Lining
- Lost Embrace
- The Ones That Remain
- Freeze
- Rewinding Time
- Sins Of The Past
- The Will To Survive
Leider langatmig.
Eigentlich ist alles ganz schick angerichtet: Anständige Melodien füllen den Raum, die vokale Performance lässt keine großen Wünsche offen, die eine oder andere Hookline steht bei INFINITY DREAM auch im Programm, und mit ihrem dezent düsteren Unterton ist die Truppe aus North Carolina auch nicht auf den üblichen Konsenspfaden unterwegs, sondern bemüht sich redlich, dem melodischen Heavy Metal einen eigenen Stempel aufzudrücken - warum sollte man sich also hier beschweren wollen?
Nun, es sind sicherlich einige Gründe und somit auch Kritikpunkte anzuführen, die einen Longplayer wie "Silver Lining" letztlich ohne bedeutsame Eindrücke am Ohr vorbeirauschen lassen. Da wäre zum einen die sehr stark eingeschränkte Variabilität in Sachen Geschwindigkeit: INFINITY DREAM bewegt sich im einheitlichen Midtempo vorwärts und ordnet sich samt der Keyboard-Backings und der Standard-Rhythmusmaschinerie hier ganz brav im eben noch vermiedenen Konsens ein. Es gibt keine Wagnisse, keine Besonderheiten, sondern einfach nur vollkommen Handelsübliches, das auch durch den richtig guten Gesang nicht auf ein Top-Level gerbracht werden kann. Dann die Melodieführung: Sicherlich sind einzelne Songs durchaus einprägsam und Widerhaken wurden der Band ja auch schon bescheinigt, allerdings läuft auch hier alles sehr schematisch nach einer ziemlich simplen Rezeptur, die sich spätestens zur Mitte von "Silver Lining" arg verbraucht hat. Und dann zuletzt der halbgare progressive Unterbau, der irgendwie auch nicht wirklich in Schwung kommt und ein wenig aufgesetzt klingt. Wenn beispielsweise in 'Sins Of The Past' ein paar anspruchsvollere Parts eingebaut werden, führt das am Kern des Songs vorbei; Ähnliches erlebt man auch im ziemlich lang gedehnten 'The Ones That Remain', das sich in seinen wiederkehrenden Hauptthemen sehr schnell verzettelt, aber auch keinen echten Ausweg aus diesem Dilemma findet.
Von einem vollständigen Dilemma will man schlussendlich zwar nicht sprechen, denn dafür sind die Ansätze bei INFINITY DREAM definitiv zu gut, aber das mitreißende Momentum kann die Band auf ihrem aktuellen Werk dennoch gar nicht erst aufbauen, geschweige denn am Ende davon zehren. Die Songs plätschern, die Atmosphäre bleibt blass, und haften bleibt zuletzt nicht wirklich viel. Gut gemacht ist eben nicht immer auch begeisterungsfähig inszeniert, und so bleibt "Silver Lining" in der internationalen Konkurrenz leider auch nur ein Platz im Mittelfeld.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes