INFINITY MINUS ONE - Tales From The Mobius Strip
Mehr über Infinity Minus One
- Genre:
- Prog Rock
- At The Doorway Of Existence
- Face To Face
- Independence Day
- Architectural Martyr
INFINITY MINUS ONE sind eine Prog-Formation aus Boston und das, was sich hier auf ihrer Scheibe "Tales From The Mobius Strip" befindet, hört sich echt gut an. Einige Parallelen zu DREAM THEATER sind auszumachen, auch eine Idee SPOCKS BEARD meine ich herausgehört zu haben. Eintönigkeit ist für die Jungs aus Boston ein Fremdwort, musikalische Richtungswechsel bei zumeist gemäßigtem Tempo sind an der Tagesordnung, trotzdem wirken die Songs niemals zu verspielt oder zu experimentell, das klingt alles homogen und durchdacht. Alles in allem können die vier Songs durchaus gehobenen Ansprüchen gerecht werden.
An "At The Doorway Of Existence" gefällt mir besonders der zurückhaltende Gesang, allerdings stehen hier für meinen Geschmack die Keyboards zu weit im Vordergrund. Insgesamt ist dieser Song jedoch eher Prog-Durchschnitt und wird von den folgenden drei Stücken klar geschlagen. "Face To Face" geht sehr gemächlich zu Werke, fast ein bisschen PINK FLOYD-mäßig. Hier stehen im Gegensatz zum Vorgänger die Keyboards angenehm im Hintergrund, der Song besteht eigentlich bloß aus einer kleinen Melodie plus Gesang, macht aber trotzdem was her und kommt sehr gefühlsbetont herüber. "Independence Day" ist ziemlich progressiv (im Wortsinn) und kommt ganz ohne Gesang aus. Hier kann man sicherlich am ehesten DREAM THEATER-Anleihen erkennen. Dieses Instrumental bietet ein stetiges Auf und Ab und ist im Gegensatz zu den anderen drei Songs das Stück ohne roten Faden und ziemlich experimentell geraten. "Architectural Martyr" (mit dem hübschen Wortspiel "When real eyes realize real lies...") ist noch mal ein Klassesong, der erneut die gefühlvolle Seite der Band betont. Auch wieder ein ruhiges und zudem auch sehr ergreifendes Kaliber, bei dem mich besonders der Gesang an das Traumtheater erinnert. Hier wird musikalisch anspruchsvolles Material instrumental einwandfrei intoniert - für mich das Highlight der (zu kurzen) Scheibe. Denn dafür, dass "Tales From The Mobius Strip" als Longplayer deklariert wurde, ist er mit 24 Minuten Spielzeit allerdings schon etwas arg kurz ausgefallen. Dennoch hat diese Band Potenzial, keine Frage. Bin mal gespannt, wie sich der nächste Output der Band anhört, da die Songs auf dieser CD z.T. schon drei Jahre alt sind.
Noch eine Anmerkung: Der ehemalige DEATH-Bassist Kelly Conlon, der sich ja mittlerweile auch dem Lager von INFINITY MINUS ONE angeschlossen hat, hat auf den hier vertretenen Songs noch nicht mitgewirkt. Aber mit ihm dürfte das Lineup ja jetzt komplett sein, we're waiting for the things to come...
Kontakt: http://www.infinityminusone.com
Anspieltipps: Face To Face, Architectural Martyr
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer