INFINUM - Illusions
Mehr über Infinum
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.11.2017
- Delirium Infinitum
- Breaking Out
- Blood Painted Sky
- Illusions
- Praeludium
- Death Maze
- Blinded
- Ruling Over Nothing
- No Escape
- Enslave Yourself
- The Last Chapter
- Infinum
Nicht gerade das Power-Metal-Evangelium...
Seit ziemlich genau zehn Jahren treibt INFINUM in der lokalen Szene der bajuwarischen Landeshauptstdt sein Unwesen, ohne dabei jedoch irgendeinen großen Sprung absolviert zu haben. Im vorletzten Jahr hat die Band sich schließlich erstmals im Studio verbarrikadiert, um die über viele Monate zusammengetragenen Ideen endlich auch mal auf Konserve festzuhalten und für die Nachwelt zugänglich zu machen - und natürlich für jenen Teil der Power-Metal-Szene, der bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Münchener Quartett hatte.
Leider muss man jedoch konstatieren, dass die Band nun auch nicht jene Argumente mitbringt, die für eine uneingeschränkte Weiterempfehlung zuträglich wären. "Illusions" orientiert sich verdammt stark an den zahlreichen Bombast-Releases der finnischen Metal-Szene, wird von überbordenden symphonischen Arrangements zugekleistert und scheitert schließlich daran, zumindest ein paar Hooklines einzubauen, die das ganze verträglicher gestalten könnten. Zwar hat die Band einen weitestgehend progressiven Einschlag in ihr Material installiert, der jedoch auch nur bis zu einem gewissen Punkt gefällig klingt. Denn die Ansprüche des Songwritings werden von einer weitestgehend unsauberen Performance auch schon wieder untergebuttert und schließlich auch ihrer Ernsthaftigkeit beraubt. Das Klangbild ist ziemlich dünn, was sich vor allem beim Gitarrensound niederschlägt, der gegen die meist sehr präsenten Keyboards keine Chance hat. Und auch Frontdame Timea Göghova könnte ein bisschen mehr Power in ihre Stimme investieren, um das Rahmenvolumen auch mit ihrer Darbietung zu bestätigen. Doch hier ist "Illusions" oft genug im Ungleichgewicht und sucht sein Heil dann unvorteilhafterweise in klischeebetonten Doublebass-Episoden und vermeintlich komplexen Arrangements, die im Vergleich zum Output gleichgearteter Acts wie KAMELOT und EVERGREY nicht viel entgegensetzen können.
INFINUM hat sicherlich einige ordentliche Ideen auf diesem Album verpackt, doch das "Infinum" auch anderthalb Jahre nach Erstveröffentlichung nicht wirklich präsent ist, geschieht mit voller Berechtigung. Vieles wirkt aufgesetzt, die Produktion ist anfechtbar und die Songs selber hauen einen auch nicht aus den Socken. Fans symphonischen Power Metals haben definitiv bessere Alternativen; "Illusions" indes ist bestenfalls zweite Wahl.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes