INFIRMUM - From The Depths I Cried
Mehr über Infirmum
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 27.09.2024
- Pact
- Everlasting
- Burn
- Deception
- Peace
- Ephemeral
- Icamiabas
Langsamkeit und Langatmigkeit als Brüder im Geiste.
Obschon der Wechsel am Leadgesang den sieben Musikerinnen und Musiker von INFIRMUM sicherlich noch einmal einen ordentlichen Push gegeben hat, will die Vermischung von symphonischen Elementen und doomigem Todesblei auch auf "From The Depths I Cried" nur bedingt begeistern. Die Finnen bemühen sich zwar redlich, mit abwechslungsreichem Songwriting und stimmungsvollem Hintergrundinstrumentarium den einen oder anderen Akzent zu setzen und sich auch ein ganzes Stück von den üblichen Beauty/Beast-Zusammensetzungen im Gothic-Metal-Sektor zu distanzieren, doch abgesehen von Sabine Boldwins vorzüglicher Performance gibt es auf dem neuen Album von INFIRMUM nur wenig wirklich Aufregendes zu vermelden.
Die Nordeuropäer setzen ein weiteres Mal auf schleppende, brachiale Riffs, vereinzelte Violinen-Arrangements und reichlich Keyboard-Untermalung, legen den Fokus aber stellenweise zu sehr auf das ungleiche Duett aus harschen Growls und elfenhafter Stimme, das zwar relativ gut funktioniert, auf Dauer aber auch etwas eintönig daherkommt. Die Streicherpassagen binden die Songs zwar stark an klassische Vorgaben und weichen auch ein bisschen von den bombastischen Strömungen der symphonischen Szene ab, doch auch unter dem nachweislichen Umstand, dass INFIRMUM klangtechnisch durchaus in einer eigenen Nische unterwegs ist, bleibt das Material in gängigen Mustern stecken und kann der Szene nicht sonderlich viel Erfrischendes geben. Außer eben diesen tollen, bereits mehrfach erwähnten Gesang.
Immerhin beruft sich die Band in erster Linie auf die Originale des etwas brachialeren Düstersounds und hat die Anfänger solcher Acts wie PARADISE LOST und MY DYING BRIDE genauestens studiert, so dass erneut keine Kritiks an die Basics der einzelnen Kompositionen geht. Aber der Wunssch nach einigen eruptiven Ausbrüchen innerhalb des epischen Klangkonstrukts bleibt bis zum Schluss unerfüllt und macht "From The Depths I Cried" zu einem anständigen, aber leider nicht arg bewegenden Balanceakt zwischen finsterer Klassik und allzu typischem Gothic/Doom. Fans der genannten Acts dürfen die Bewertung gerne noch einmal nach oben korrigieren, mir persönlich fehlt der Scheibe trotz einer ordentlichen Darbietung das gewisse Etwas.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes