INFLAMMARE - In Memory Of
Mehr über Inflammare
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Release:
- 19.03.2010
- Shadowlands
- Prelude To Winter
- Winter
- Hordes Of Darkness
- Nebel
- Glory In Battle
- Meaning Of Life
- Deathbringer
- Reise Ins Nichts
Neu eingespielte Demosongs einer Death-Thrash-Band, die sich vor zehn Jahren aufgelöst hat. Die Songs haben den Test der Zeit jedoch nicht bestanden.
INFLAMMARE war und ist eine Band, die 1994 das Laufen lernte und sich Anfang des neuen Jahrtausends zur Ruhe setzte. Zehn Jahre später hat man in der Mottenkiste gekramt und einige Songs der damaligen Zeit für zu gut befunden, um sie ewig vor der Weltöffentlichkeit zu verstecken. Deshalb hat sich das deutsche Quintett noch einmal zusammen gefunden und neun Stücke eingeholzt, die allesamt irgendwo zwischen Death- und Thrash-Metal liegen, jedoch im zweiten Teil mit gehörig Pathos angereichert auch ins True-Metal-Lager abdriften. Gewöhnungsbedüftige Mischung, die nicht zwangsläufig das Schattendasein hätte aufgeben müssen.
Es ist nämlich nicht wirklich erkennbar, was die Jungs außer Nostalgie und verklärten Erinnerungen in den Stücken gehört haben, denn das Material hätte schon vor fünfzehn Jahren niemanden vom Stuhl gehauen. Das klingt auch heute - durch eine schwache Produktion noch unterstützt - nur wie ein Proberaumdemo einer Band, die ihren Weg noch nicht gefunden hat. Es entstehen insgesamt keine richtigen Songs, der musikalische Fluss fehlt und es mangelt vor allem im Gesangsbereich an Esprit und Attitüde.
Die Gitarristen beschränken sich auf reine Begleitinstrumentierung und verzichten auf markante Riffs. Der Rest wirkt an manchen Stellen arg holprig und charmant unsauber eingespielt, so dass zwar ein gewisses Retrogefühl aufkommt, was dem Hörgenuss aber nicht unbedingt zuträglich ist. Einzig die Akustikgitarren, die bei 'Hordes Of Darkness', 'Nebel' und dem abschließenden Instrumental 'Reise ins Nichts' eingesetzt werden, überraschen und können durchaus überzeugen.
Musikalisch ist man jedoch insgesamt zu unentschlossen. Zu Beginn setzt man vermehrt auf Tempo, bewegt sich dabei im Death-Thrash-Bereich, zu dem Frontteufel Matze monoton brüllt und keift. Spätestens ab 'Glory In Battle' ändert sich jedoch das musikalische Bild, denn INFLAMMARE nehmen den Fuß vom Gaspedal, schleppen sich vermehrt durch Mid-Tempo-Passagen, streifen RUNNING WILD-Territorium und huldigen klischeehaft dem Metalgott. Das ist irgendwie lustig, aber qualitativ nicht sehr wertvoll.
Der ehemalige VICIOUS CIRCLE-Sänger Matze wechselt immer mal wieder zwischen deutschen und englischen Texten, wobei man sich - wenn es denn überhaupt ein nächstes Mal geben wird - mehr auf die Muttersprache konzentrieren sollte. Ist irgendwie glaubwürdiger und man umschifft gekonnt den einen oder anderen Aussprachefettnapf.
Ich denke, "In Memory Of" von INFLAMMARE dürfte allen damaligen Wegbegleitern der Band gefallen, da man wohl selbst damit einige Erinnerungen verbindet, und sollte darüber hinaus mehr als finaler Endpunkt angesehen werden. Für die breite Öffentlichkeit ist die Scheibe, die in ein schönes Digipack gepackt ist, nur bedingt tauglich.
Anspieltipps: Winter, Glory In Battle
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Chris Staubach