INGESTED - The Tide Of Death And Fractured Dreams
Mehr über Ingested
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 05.04.2024
- Paragon Of Purity
- Endless Machine
- Where No Light Shines
- Expect To Fail
- Starve The Fire
- Numinous
- In Nothingness
- Pantheon
- Kingdoms Of Sand
- A Path Once Lost
Tiefgründig umhergebolzt.
Jason Evans und Co. gehören sicherlich zu den fleißigsten Bands im härteren, tödlicheren Core-Sektor, präsentiert uns INGESTED mit "The Tide Of Death And Fractured Dreams" doch bereits das vierte Langholz in sieben Jahren. Eine stattliche Zahl und scheinbar wurden die Jungs aus Manchester während der Corona-Pause von der Muse geküsst, lärmt, donnert, rumort und hämmert das neue Scheibchen doch auf gleichem Niveau wie "Ashes Lie Still" von 2022.
Nach wie vor sitzen die Breakdowns, die Hooks setzen sich fest, der Groove ist mörderisch fett und die Wut im Bauch des Fünfers angestaut, um in der Flut des Todes und zerbrochenen Träume komplett auszubrechen. Es wird unheilvoll und bitterböse, denn auch in Sachen Atmosphäre überlassen die Briten nichts dem Zufall. Natürlich slammen und wüten die Songs im typischen Deathcore-Mantel durch die Walachei, doch durch starke Aha-Momente wie dem 'In Nothingless'-Dosenöffner mit CHIMAIRA-Shouter Mark Hunters als Unterstützung, sowie dem so zerbrechlichen wie starken 'Numinous'-Instrumental, wächst die Platte von Durchgang zu Durchgang.
Nein, auf 0815-Stangenware setzt INGESTED schon lange nicht mehr. Dabei bilden die kraftvolle 'Paragon Of Purity'-Eröffnungsnummer und das emotionale Abschlussmonument 'A Path Of Sand' den starken Rahmen, einen Raum, in dem sich Ohrwürmer wie 'Expect To Fail' – ein weiterer Gastauftritt, diesmal von Josh Middleton (SYLOSIS), 'Kingdoms Of Sand' oder das stetig wachsende 'Starve The Fire'-Bollwerk komplett entfalten können. Ein ums andere Mal habe ich zwar den Eindruck, dass INGESTED nicht gänzlich über die Grenzen geht, um das enorme Potential komplett auszuschöpfen, doch das Wachstum, das die Band von Album zu Album, von Jahr zu Jahr, immer wieder vorlegt, ist dennoch beachtlich.
Ein klein wenig Luft nach oben, vor allem im Hinblick auf eher durchschnittliche Songs der Marke 'Where No Light Shines' oder 'Pantheon', die schlichtweg nicht richtig zünden wollen, hat die Scheibe schon. Trotzdem ist "The Tide Of Death And Fractured Dreams" ein Statement, Fausthieb und Fingerzeig im Deathcore-/Slam-Sektor, der nicht nur auf Teufel komm raus die Wutlawine in Gang setzt, sondern mit genügend Tiefgang, Emotionalität und Ecken und Kanten auch weiß, wie der Zuhörer am Ball bleibt. Gut gemacht!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp