INHUMAN - Gloriæ
Mehr über Inhuman
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Alma Mater Records
- Release:
- 07.11.2025
- Absent Glory
- Conspiratio
- Seed Of Ancient Hate
- To Reign In Captivity
- Illuminate The Pain
- Semblance Of Reality
- Overgone
- The Dreariest One
- Do Fim Dos Dias
- Visionary State
Wuchtig, dunkel, wohlklingend und abbwechslungsreich!
Als mir das vierte Album der portugiesischen Gothic Metaller INHUMAN seit 1996 im Zuge des November-Soundchecks für das Review zugeteilt wurde, war ich entzückt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich es bereits ein paarmal gehört, und konnte mir schon vorstellen, welchen Zuhörerkreisen diese Scheibe gefallen könnte.
Die im Teaser genannten vier Attribute, die ich dem Gothic-Metal von INHUMAN ziemlich schnell zuordnen konnte, werden in erster Linie natürlich die Fans von Bands wie PARADISE LOST oder THE SISTERS OF MERCY ansprechen. Ich für meinen Teil werde mit jedem Durchlauf auch immer ein wenig an die RESISTORS aus Friedrichshafen erinnert, die in den 90ern vor allem in Süddeutschland unterwegs waren. Darüber hinaus werden auch Sound- und Drumfetischisten, mit Vorliebe für modernere Abmischungen, Gefallen an "Gloriæ" finden. An den Rändern der jeweiligen Fan-Bases könnten sich unter Umständen auch zum Beispiel SAVATAGE- oder allgemein New Wave-Fans für das Album interessieren. Diese Vermutung mache ich am Klang der Stimme von Pedro Garcia, sowie an der allgemeinen Soundstruktur der Musik fest, die an vielen Stellen Keyboards und eine gewisse Poppigkeit beinhaltet.
Besonders verzaubert mich in manchen Songs auf "Gloriæ" die Aufbereitung der Vocals! Die Dopplung/Vermehrfachung der Leadstimme sowie die choralen Hintergrundeinschübe sind derart excellent und geschmackvoll vorgenommen worden, dass gerade 'Absent Glory' und 'Seed Of Ancient Hate 'mich gleich bei den ersten Durchläufen den Repeat-Button drücken ließen. 'Illuminate the Pain' ist an dieser Stelle ebenfalls zu nennen, hat jedoch ein getrageneres, düstereres Wesen. Auch beim abschließenden, hymnenhaft-poppigen, aber recht flotten 'Visionary State' könnte ich mich mit der Stimme einwickeln, wenn mir das möglich wäre.
Bei 'Conspiratio' und 'To Reign In Captivity' steht die rauhe, wuchtige Dominanz der mitunter auch zu Growls fähigen Stimme des Sängers und der Gitarre von Joao Pedro im Vordergrund. Das Schlagzeugspiel von José Vairinhos beeindruckt sowieso mannigfach an vielen Stellen des Albums, am interessantesten dürfte da für "Schlagzeuger-Ohren" eventuell 'Semblance Of Reality' sein, das so manchen Tanzmusik-Groove enthält.
Die düstersten Kammern "des Ruhmes" ("Gloriae") werden mit 'Overgone' und 'The Dreariest One' aufgestoßen. Beide Male dringt tiefgehender, harter, aber zugleich warm und faszinierend klingender Gothic-Metal at it's best an die Ohren! Etwas verträumter und poppiger , aber nicht weniger hart geht es beim portugiesisch gesungenen 'Do Fim Dos Dias' zur Sache. Hier gibt es im hinteren Drittel zudem noch ein tolles Lead-Solo zu hören.
Warum gebe ich für diese achtundvierzig hochgelobten, gothisch-metallisch rockenden Minuten nun 9 Punkte und nicht mehr? Weil ich glaube, dass in Sachen Sonwriting und "niveauvolle Catchyness" bei den Portugiesen noch gehörig Luft nach oben ist. Gerade letztere ist im Gothic Metal mit poppigen Anteilen stets passend und gerne gehört.
Ich gucke jetzt mal beim Kollegen Walzer ab und spendiere euch Anspieltipps: Seed of Ancient Hate, Overgone, Dos Fim Dos Dias.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Timo Reiser


