INMORIA - Invisible Wounds
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2009
Mehr über Inmoria
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Massacre/Soulfood
- Release:
- 29.06.2009
- Come Insanity
- Alone
- Fantasy
- As I Die
- Misery
- Circle Of Memories
- Haunting Shadows
- Will To Live
- The Other Side
- I Close My Eyes
TAD MOROSE sind Geschichte - sei's drum: INMORIA übertrumpfen ihren direkten Vorgänger nämlich noch einmal!<br />
Es gibt Kollaborationen, die sind auf den ersten Blick paradox, dann aber auch wieder extrem wünschenswert und für die gesamte Szene absolut gewinnbringend. Nach dem Ableben der zuletzt richtig genialen Power Metaller von TAD MOROSE hat sich nahezu die komplette Band mit MORGANA LEFAY-Frontmann Charles Rytkönen verbündet.
Bei INMORIA wandelt man deutlich auf den Pfaden beider Bands, kompniert aber insgesamt etwas zielstrebiger und kompakter als bei den Originalen. Rytkönens Gesang bringt das Material zwar ganz eindeutig in die Richtung seiner zweiten Formation, jedoch sind die Arrangements deutlich eingängiger und auch die Gitarrenarbeit nicht ganz so episch und verspielt wie bei MORGANA LEFAY. Und dennoch: Wenn man ganz ehrlich ist, verbiegen sich INMORIA nicht wirklich, um diese offensichtiche Parallele auszuradieren. Bei solch fantastischen Songs, wie sie auf dem Debütalbum "Invisible Wounds", in Reih und Glied stehen, darf man diese Vergleiche aber auch gerne schlucken, zumal die Originale ja immerhin auch involviert sind. Hinzu kommt, dass man weder Musiker, noch Sänger in den letzten Jahren so entschlossen erlebt habt, wie in straighten Heavy-Metal-Nummern der Marke 'Alone' oder 'Will To Live'. Hier wird auf den Punkt komponiert, kein Gedanke an überflüssige Breaks verschwendet und dennoch so viel versteckt, dass man auch im x-ten Durchlauf noch neues zu entdecken wähnt. Wahnsinn - Part 1!
Was INMORIA indes von der Konkurrenz aus eigenem Hause unterscheidet, sind die gelegentlichen modernen Elemente sowie die Art und Weise, wie die Keyboards im Bandsound Verwendung finden. Schon im Opener 'Come Insanity' öffnen sich die Tasten als stilprägendes, unterstützendes Element, das eine kontrastierende Wirkung zu den heftigen Gitarren entwickelt, den Gesamtklang aber auch entschieden weiterführt, beispielsweise im dezent spacigen 'Haunting Shadows'. Nichtsdestotrotz beschränkt sich der Einsatz des elektronischen Pianos auf einzelnen Momente und wird ständig dezent zurückgehalten, um sich genau dann in den Vordergrund zu drängen, wenn der Song etwas mehr Farbe verlangt. Diesbezüglich sind INMORIA auch MORGANA LEFAY voraus. Wahnsinn - Part 2!
Was zum Ende hin vielleicht aber noch erstaunlicher ist, ist die Einprägsamkeit der meisten Stücke. Die zehn Nummern von "Invisible Wounds" bieten fast durchweg melodische Refrains und Hitpotenzial bis zur letzten Note. Bei 'Will To Live', 'Fantasy' und 'As I Die' würde man Rytkönen am besten direkt den Backing-Chor anbieten. Mit 'The Other Side' und 'I Close My Eyes' haben INMORIA sogar noch zwei Kompositionen an den Schluss gestellt, die das Vorherige in den Schatten stellen können. Wahnsinn - Part 3!
Summa summarum haben die Schweden hier also ein wahnsinnig gutes Album zusammengestellt, das auch nur deswegen nicht an der Höchstnote kratzen kann, weil die Basis sich nicht wesentlich von den Ursprungsbands distanziert. Ansnsten ist "Invisible Wounds" ein absolutes Kracher-Debüt und gleichzeitig ein Comeback, das man sich als TAD MOROSE-Anhänger nicht besser hätte wünschen können. Mehr davon - und zwar schnell!
Anspieltipps: Alone, As I Die, Will To Live, The Other Side
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes