INNER CABALA - We Are Solitude
Mehr über Inner Cabala
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Cabala Records
- Release:
- 04.04.2025
- We Are Solitude
- Mediocrity Divides I
- Feathers
- Crippled Reality
- Of Time Rejoiced
- Hollow
- The Remnant
- Semblance
- Mediocrity Divides II
Schwieriger Start, phänomenales Finish!
Niemals die ersten Eindrücke zu stark verinnerlichen - dieses Dogma erweist sich beim aktuellen Album von INNER CABALA auch auf Hörerseite wieder als essentiell. Die niederländische Prog/Post-Metal-Combo macht es ihrem Publikum in den ersten beiden Songs von "We Are Solitude" nicht sonderlich leicht, verirrt sich irgendwo in der Post-Hardcore- und Sludge-Szenerie, ohne dabei aber einen zwingenden Akzent zu setzen, so dass man rasch das Gefühl bekommt, die kompositorische Tiefe sei hier nur marginal ausgeprägt. Doch der weitere Verlauf soll hier das erste Urteil Lügen strafen, da sich "We Are Solitude" zu einem extrem explosiven Mix aus Alternative Rock und verspielten Post-Rock-Arrangements mausert, plötzlich Spannungsbögen aus dem Ärmel zaubert, die man anfangs beileibe nicht hat kommen sehen und auch dem modernen Prog seinen Stempel aufdrückt, spätestens wenn es um die spezielle Dynamik der neuen Songs geht. Und siehe da: Mit einem Mal zelebriert INNER CABALA unverhofft musikalische Spektakel!
Vor allem in der Mitte des neuen Releases agieren die Niederländer auf allerhöchstem Niveau und können auch die emotionalen Komponenten ihrer Songs punktgenau in den Fluss des Materials schieben. Stücke wie das gelegentlich recht harsche 'Of Time Rejoiced' und das bärenstarke 'Hollow' bieten modernen Metal per excellence. Das erhabene 'The Remnant' verzückt darüber hinaus mit feinen Widerhaken, und im epischen 'Semblance' werden schließlich auch die letzten Zweifel ausgeräumt, dass INNER CABALA womöglich nur uninspiriertes Mittelmaß aufbieten kann. Ganz im Gegenteil: Hier reiht sich ein Kunstgriff an den nächsten und bringt die Truppe recht schnell in den Fokus!
Von daher sei noch einmal gesondert erwähnt, dass man sich von den eher drögen Eingangspassagen nicht täuschen lassen darf, weil sonst reihenweise hervorragender Stoff verborgen bleiben könnte. "We Are Solitude" braucht ein wenig Anlauf, nimmt dann aber gehörig Schwung auf und überzeugt schlussendlich auf ganzer Linie!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes