INNER CORE - Dark Chronicles
Mehr über Inner Core
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalopolis Records
- Release:
- 29.10.2021
- Kingdom Of Mirrors
- Morning Shots
- Bloodlines
- Desert Snakes
- Symphony
- The Dark Chronicles
- The Queen I Am
- Lionheart
- Unholy
- Crystal Sky
- Home
- Jane
Geliefert wie bestellt.
Um die Jahrtausendwende etablierten Bands wie NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION sinfonischen Metal mit weiblicher Stimme, was nicht nur viele Fans gewann, sondern auch etliche Nachahmergruppen. Dass sich die Welle noch nicht totgelaufen hat, zeigen neuere Formationen wie INNER CORE aus Lörrach, deren zweites Album "Dark Chronicles" soeben veröffentlicht wurde.
Darauf liefert das Quintett fast durchgehend ordentliche Kompositionen und gute, detailfreudige Arrangements. Die orchestralen Klänge sind vollständig synthetisch, dabei aber sehr genau erstellt worden, sodass man verschiedene Streicher und Bläser heraushören kann. Die Qualität der Streicher schwankt allerdings, teilweise ist ihre künstliche Entstehung deutlich zu hören, manchmal jedoch vermeint man, echte Instrumente wahrzunehmen, etwa in 'Lionheart' oder die Sologeige in 'Desert Snake' und 'Home'. Daneben kommt aber auch die Rockband nicht zu kurz. Das Schlagzeug bleibt mit seinem kraftvollen Einsatz präsent, und die Gitarre hat einige eindrückliche Auftritte mit Riffs wie Soli, beispielsweise im Eröffner 'Kingdom Of Mirrors' oder sehr stark in 'Crystal Sky'. Auch die Sängerin kann sich mit opernhaftem Sopran ebenso wie mit Rockstimme hören lassen.
Vereinzelt neigen die Melodien zum genretypischen Geleier, aber meist sind sie gelungen. Hier sind der genannte Einstiegstitel ebenso zu nennen wie 'Morning Shots', 'The Queen I Am' und 'Unholy'. Kurioserweise handelt es sich ausgerechnet beim Quasi-Titelstück 'The Dark Chronicles' nur um ein kurzes Zwischenspiel mit ein wenig lautmalerischem Gesang. Etwas irritierend ist das Ende. Nachdem das in Aufbau, Dramatik und Arrangierung rundum stimmige 'Home' wie das Finale wirkt, kommt der eigentliche Schlußstein 'Jane' wie ein Bonus-Track rüber.
Was ist als Fazit zu sagen? Fairerweise muss ich bekennen, dass Symphonic Metal für mich wie Sahnetorte ist. Dann und wann mag ich ein Stück davon, aber dann habe ich auch wieder für einige Zeit genug. Als jemand, der weder ein unkritischer Fan dieser Musik ist noch sie rundweg ablehnt, aber sicher auch von subjektiven Hörgewohnheiten geprägt ist, habe ich den Eindruck, dass INNER CORE mit "Dark Chronicles" ein recht gutes Album aufgenommen hat, das die Erwartungen von Fans dieser Richtung erfüllen dürfte. Und sicher ist die Band in der erwähnten Legion der NIGHTWISH- und WITHIN-TEMPTATION-Epigonen überdurchschnittlich. Aber mir ist auch nach etlichen Durchläufen nicht klar geworden, was die Gruppe INNER CORE individuell ausmacht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser