INNER LANDSCAPE - 3H33
Mehr über Inner Landscape
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.05.2024
- The Order Of Things
- Collective Dissonance
- Old Ghosts
- Unexpressive Fall
- Wreckage
- 3H33
Der Kopf macht die Ideen - aber nicht die Emotionen!
Wenn von einem überaus ambitionierten Album am Ende lediglich der Eindruck haften bleibt, dass die tonangebende Band über einen fantastischen Schlagwerker verfügt, der im Bereich der Percussions eine ganze Menge Spannung kreieren kann, sagt das eigentlich schon eine Menge aus. Bei INNER LANDSCAPE ist es jedenfalls in erster Linie das verschachtelte Spiel mit den Sticks, das wirklich beeindruckt und über so manche schwierige Idee bzw. deren Umsetzung im Songwriting hinwegtröstet. Denn so vielschichtig und stimmungsvoll weite Teile von "3H33" auch sein mögen, so angestrengt, kopflastig und am Ende auch wenig verzückend ist der Output, den die Truppe aus dem französischen Lyon auf ihrem neuen Werk festgehalten hat.
Die sechs Stücke kämpfen schon mit einem extrem fahrigen Start. Der Opener 'The Order Of Things' und das nachfolgende 'Collective Dissonance' zum Beispiel sind viel zu sehr damit beschäftigt, eine gewisse Brachialität auszustrahlen, vergessen dabei aber auch, die dezenten Melodiebögen, die progressiven Strukturen und den harschen Gesang in eine ansprechende und vor allem mitreißende Einheit zu verwandeln. Man darf ruhigen Gewissens von Stückwerk reden, weil emotional zu wenig passiert und die Nummern eher fragmentiert wirken. Gleiches gilt auch für das sehr ruhige 'Old Ghosts', das überhaupt nicht in Fahrt kommt und ebenso uninspiriert vor sich hinplätschert, wie die vorherigen Stücke - zur Halbzeit ist auf "3H33" folglich auch echte Ebbe angesagt.
Immerhin können die Westeuropäer sich im späteren Abschnitt ein wenig steigern und die arg frickeligen Arrangements zumindest mit ein wenig Spannung aufladen. So deutet wenigstens der denkwürdige, sehr beklemmende Rausschmeißer '3H33' an, welch großes Potenzial eigentlich in diesen Franzosen steckt - nur eben, dass INNER LANDSCAPE es auf dieser Platte viel zu sehr mit dem Kopf steuert und sich dabei in relativ sperrige, anstrengende Songstrukturen verrennen. Es ist sicherlich erst ein Debüt, aber eben eines, das viel, viel mehr hätte sein können als ein bisweilen unnahbares Werk. Schade!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes