INNER SPIRIT - Last Beat In Sight
Mehr über Inner Spirit
- Genre:
- Thrashcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rügencore Records
- Release:
- 11.11.2011
- Last Beat In Sight
- New Tribe
- We Are Back
- I Trust No One
- No Respect
- J.F.
- War
- Warheads
- Hate From Pain
- Justice
- Victims
Rostocks Antwort auf die Cavalera-Posse
Wenn sich eine Underground-Band bereits nach dem ersten Album mit solch gravierenden Line-up-Schwierigkeiten wie die Rostocker von INNER SPIRIT herumschlagen muss, ist das fast schon der suizidale Todesstoß. Doch Frontmann Danilo und seine komplett neu besetzte Hintermannschaft reagieren auf "Last Beat In Sight" mit einem trotzigen, teils sehr wüsten Output, der die theoretisch denkenden Zweifler alsbald Lügen straft - denn diese Scheibe hat durchaus das Zeug dazu, sich mit den nicht zufällig ähnlich gelagerten Groove-Metal-Acts wie SEPULTURA und SOULFLY zu messen!
Bei INNER SPIRIT zählt neben fetten Riffwänden, außergewöhnlichen Rhythmen und brutalen Shouts aber vor allem auch die punkige Attitüde, mit der die elf Songs zum Besten gegeben werden. Hier spürt man gelegentlich diesen rauen Charme eines "Arise" neben den modernen Core-Riffs, mit denen Cavalera neulich experimentiert hat - und einige experimentelle Schlagzeug-Parts hat "Last Beat In Sight" darüber hinaus auch noch im Programm.
Doch sollte man bei all diesen Parallelen nicht den Fehler machen, INNER SPIRIT auf eine Iggor & Max-Tribute-Kapelle zu beschränken. Die Querverweise sind prägnant, die Einflüsse nicht zu verleugnen, aber insgesamt gehen die Ostdeutschen noch eine ganze Spur rauer an ihr Werk als es Cavalera und Co. selbst zu seligen SEPULTURA-Zeiten getan haben. Hier kommt der Underground zum Vorschein, speziell, wenn es etwas flotter zur Sache geht wie etwa im starken 'I Trust No One' oder im thrashigen 'No Respect'. Doch auch wenn die Hardcore-Schlagseite der Band in den Mittelpunkt gerät, können INNER SPIRIT ein respektables Maß an Eigenständigkeit erlangen; 'New Tribe' (ja, sehr verdächtiger Titel!) und 'J.F.' sorgen hier für einen anständigen Befreiungsschlag. Und wenn dann doch mal der alte Max seine Note hinterlässt, darf man auch nicht meckern, denn SEPULTURA-Soundalikes wie 'Warheads' und 'Victims' hat man vom Original schon seit anderthalb Dekaden nicht mehr aufgetischt bekommen!
Insofern ist bei INNER SPIRIT alles im dunkelgrünen Bereich; und auch wenn sich die Band nicht immer von ihren offensichtlichen Vorbildern lösen kann, so knallt und begeistert "Last Beat In Sight" dermaßen, dass man sich keinen besseren Ersatz für das gekenterte brasilianische Flagschiff wünschen könnte.
Anspieltipps: I Trust No One, War, Warheads
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes