INSANIA - The Great Apocalypse
Mehr über Insania
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 13.06.2025
- The Trinity
- Indestructible
- No One's Hero
- Afterlife
- Revolution
- The Prophesier
- Fire From Above
- Underneath The Eye
- The Great Apocalypse (When Hell Is All Around)
Vom Kitsch erschlagen!
Puh, wie soll man das nun finden? Zum einen muss ich gestehen, dass ich die Schweden von INSANIA über die Jahre ein wenig aus den Augen verloren habe, was aber auch daran gelegen haben mag, dass mich die skandinavische Melodic-Metal-Combo nie so richtig bewegt hat. Zum anderen kann ich gar nicht fassen, dass die bereits 1992 gegründete Kapelle auch anno 2025 noch auf Refrains setzt, die mit so viel Happiness und Kitsch unterlegt sind, dass man sich schon nach einigen Minuten geneigt sieht, "The Great Apocalypse" ein vorzeitiges Ende zu bereiten, weil es regelrecht unerträglich ist, Kehrverse wie jene von 'The Trinity' und 'Indestructible' anzuhören.
Während man sich jedoch weiter durch den neuen Silberling kämpft, wird man immer wieder ins Spannungsfeld von ganz frühen FREEDOM CALL-Releases und so manchem italienischen Pomp-Produkt der späten 90er geworfen, bekommt hin und wieder zumindest ein paar anständige neoklassische Instrumentalpassagen angeboten, muss dann aber doch wieder zurück ins Hauptgeschehen finden, wo auch in 'Fire From Above' und 'Revolution' grausige Chöre lauern, die auch in lyrischer Hinsicht völlig substanzlos erscheinen. Dass sich hinter all dem dann auch noch ein gewisses Konzept verbergen soll, das schließlich im überlangen Titelstück ein entsprechendes Finish bekommt, kann man gar nicht glauben, da hier eigentlich nur wiedergekäut wird, die Texte - vorsichtig gesagt - überschaubar gehaltvoll sind und der allgemeine Output auch keine wirklichen Ansprüche an sich selbst stellt. Und dass sich die Scheibe dann auch noch über die Dauer von mehr als einer Stunde zieht, ohne dabei nennenswerte Akzente zu setzen, macht das Erlebnis auch nicht aufregender, sondern eher noch viel anstrengender.
Es sei den Jungs von INSANIA gegönnt, gute Laune zu verbreiten, schließlich schicken sie mit ihrer Positivität auch einige anständige Melodien ins Rennen. Die letztendliche Aufbereitung von "The Great Apocalypse" ist aber ein Negativbeispiel dafür, wie die Entmetalisierung äquivalent zur Priorisierung poppig-kitschiger Songstrukturen Einzug im melodischen Power Metal hält. Das Songwriting ist gar nicht mal so schlecht, die Performance aber umso mehr.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes