INSANIA.11 - Di Sangue E Di Luce
Mehr über Insania.11
- Genre:
- Technical Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.09.2016
- Uroboros
- Metamorfosi
- Nosferat (Aspettando L'Alba)
- I Morti
- B Naural (I Figo Del Quinto Sole)
Technisch herausragend, doch musikalisch zu schwierig!
Die Geschichte von INSANIA.11 ist mindestens genauso verwirrend wie der musikalische Output, den das Duo auf seinem aktuellen Output platziert hat. Die Band bzw. ihre beiden Hauptstreiter sind schon seit 1989 aktiv, haben sich in dieser Zeit mehrfach neu erfunden, musikalische Kurskorrekturen vorgenommen, die Vorliebe für technischen Thrash Metal aber niemals aus den Augen und Ohren verloren. Nach etlichem Hin und Her ist es schließlich gelungen, eine neue, fünf Songs starke EP zusammenzustellen, die den ganzen Wahnsinn widerspiegelt, der sich in den Gehirnwindungen von Ethrum und Saamang offenkundig abspielt. Und wer hier durchblicken möchte, braucht ein bisschen mehr als nur das übliche Durchhaltevermögen.
Die Geduldsprobe, vor die uns die beiden Italiener stellen, wird erst im späteren Abschnitt von "Di Sangue E Di Luce" richtig krass. Nachdem die beiden Herren mit verschiedensten raffinierten Licks ihre handwerkliche Klasse unter Beweis gestellt haben, suchen sie die absolute technische Herausforderung in einem Chamäleon-Track wie 'I Morti', der die Einflüsse von SADUS und CORONER endgültig auf die Spitze treibt. Breaks im Sekundentakt, wahnwitzig formulierte Grooves, eine gewisse Hyperaktivität an allen Instrumenten und selbst eine vokale Wandlungsfähigkeit sind die Attribute, die den polarisierenden Output zusammenhalten wollen. Doch davon nicht genug: Im abschließenden 'B Naural (I Figle Del Quinto Sole)' werden dann endgültig Knoten gespielt, die man selbst in der differenzierten Betrachtung kaum noch lösen kann. Es ist ein bisschen too much, eine Stufe zu heftig, denn der Kopf siegt hier klar über das Feeling und macht zumindest den letzten Track dieser EP zu einem kaum hörbaren Event.
Doch auch sonst ist der neue Release von INSANIA.11 eine ziemlich knifflige Sache, die man sich wirklich nur dann draufschaffen sollte, wenn man den SADUS-Katalog schon dechiffriert hat. Andernfalls, und das ist ganz klar, wird man an diesen verfrickelten Thrash-Geschichten keinen Spaß finden.
Anspieltipp: I Morti
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes