INSANITY CULT - Kathodos
Mehr über Insanity Cult
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Tragedy Productions
- Release:
- 28.02.2025
- Kathodos
- Travelouge In Nightmares
- In Tenebris, Lux
- Omnivorous Circles
- Whispering Depths
- Into A Fathomless Dawn
Raserei und Theatralik in perfekter Kombination!
Nach einer extrem kreativen Phase zu Ende des vergangenen Jahrzehnts ist bei INSANITY CULT ein etwas längerer Stillstand eingetreten. Ob es an den üblichen Faktoren wie der Pandemie oder an anderen Schwierigkeiten gelegen hat, dass die Band immerhin sechs Jahre hat verstreichen lassen, bis sie neues Material anbieten kann, ist nicht überliefert, allerdings scheint die etwas längere Pause dem Songwriting richtig gut getan zu haben, da gerade die letzten beiden Scheiben nicht mehr ganz so überzeugend waren wie die ersten Releases der Griechen.
Mit "Kathodos" holt man nun wieder etwas weiter aus und liebäugelt wieder primär mit Einflüssen der zweiten Black-Metal-Welle, ergänzt aber noch etwas Theatralik und Dramaturgie, um den eher depressiv gestimmten Schwarzmetall-Sound auch weiter spannend zu halten. Nach einem etwas längeren Intro startet die Band in 'Travelogue In Nightmares' dann auch direkt mit ihrem längsten Stück. Der Schwerpunkt liegt hier nicht mal zwingend auf der ansonsten üblichen Raserei, sondern eher auf der atmosphärischen Inszenierung, die sich minutenlang trägt, bis dann mit einem explosiven Break wieder die Brücke zu den eher verrohten, wenn auch melodischen Vorgaben der Vergangenheit geschlagen wird. Schon hier wird klar, dass INSANITY CULT wieder wesentlich befreiter aufspielt, sich keine weiteren Zwänge auferlegen lässt, vor allem aber auch die Distanz ohne Spannungsverlust bestreiten kann. Und das damit einhergehende Bewusstsein hat die Griechen in vielen Passagen von "Kathodos" sicherlich auch beflügelt; Tracks wie das einprägsame 'Whispering Depths' und das eher kompakte 'Omnivorous Circles' sorgen schlagartig für Begeisterung, unter anderem auch wegen des feinen melodischen Unterbaus. Und eine epische Nummer wie das überlange 'Into A Fathomless Dawn' spricht zum Ende ohnehin Bände und lässt eine der wohl am meisten unterschätzten Black-Metal-Combos Europas wieder heldenhaft aufleben.
Mit "Kathodos" schlägt INSANITY CULT eindrucksvoll zurück; das hellenische Quintett ist aus dem Winterschlaf erwacht und bringt in den sechs neuen Stücken eine Menge Energie auf den Tisch, von der die Band hoffentlich noch lange zehren wird - vorausgessetzt natürlich der überfällige Support ist ihr nun auch sicher!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes