INSOLENCE - Audio War
Mehr über Insolence
- Genre:
- Crossover
- Label:
- Rodeostar / SPV
- Danger
- Megumi
- Kobra Kai
- Blue Sky
- Liberation
- Kyodai
- Socialator
- Yoga Fire
- Joshua
- Shine
- BMD
- Uprising
Reggae meets Hardcore meets HipHop - nanu: war Nu Metal nicht schon längst wieder im Grab verschwunden?
In den Staaten sind INSOLENCE bereits seit geraumer Zeit eine Hausnummer und fanden besonders in Nu-Metal-Sphären gesteigerten Anklang. Unter anderem teilte sich die Band schon mit Acts wie SOULFLY, SYSTEM OF A DOWN und der INSANE CLOWN POSSE die Bühne, wobei Letztgenannte mitunter auch die deutlichste musikalische Referenz der leicht verrückten Truppe ist. Immerhin mixen die Jungs Hardcore, HipHop und Reggae - und sollten dementsprechend konservativen eingestellten Hardlinern ein stachliger Dorn im Auge sein.
Auf ihrem aktuellen Album "Audio War" sorgen sie mit diesem ungewöhnlichen Crossover erneut für Verwirrung und sehr konträre Stimmungen. So gibt es zwischen recht austauschbarem Groove-Geböller in alter LIMP BIZKIT-Manier teilweise sehr relaxte Jamaika-Rhythmen nebst poppigen Melodien zu hören, die in dieser Kombination interessant und penetrant zugleich sein. WÄhrend Nummern wie 'Danger' und 'Blue Sky' nämlich anfangs noch gute Laune suggerieren, gehen einem die allzu lässigen Elemente in 'Joshua' trotz des anständigen Melodiebogens ziemlich bald auf den Zeiger.
Sollten INSOLENCE sich hingegen mal zur etwas härteren Gangart hinreißen lassen, geht ihre musikalische Identität komplett verloren. Die bewährten Nu-Metal-Rifs, die in einem halben Dutzend der neuen Stücke gepflegt werden, waren bereits vor einer halben Dekade nicht mehr interessant, und auch der Versuch, durch leicht verrückte Melodien und ausgefallene Arrangements wieder ein wenig Boden gut zu machen, schlägt alsbald ins Gegenteil um, weil sich die tatsächlich guten Ideen bis zuletzt an einer Hand abzählen lassen.
Im Stile eines Panzers, wie er auf dem Cover des Album abgedruckt ist, werden INSOLENCE mit dieser Scheibe ganz bestimmt nicht über Europa herrollen. Eher sollte die Band befürchten, dass das qualitätsbewusste europäische Publikum sie auch weiterhin mit voller Berechtigung mit Nichtbeachtung strafen wird.
Anspieltipps: Kyodai, Megumi
- Redakteur:
- Björn Backes