INSULT - Reside Infernus
Mehr über Insult
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 16.06.2025
- Reside Infernus
- Bloodthirsty
- 0-60, Death Or Glory
- Holy War (Sea Of Tears)
- This Life We Despise
- Berserker
- Broken Mind
- Power From Hell (ONSLAUGHT-Cover)
Brit-Thrash-Volltreffer mit mächtig viel ONSLAUGHT im Blut!
Wenn ihr euch "Reside Infernus", das Debütalbum der britischen Thrasher INSULT zum ersten Mal völlig unvorbereitet anhört, ohne zuvor das Infomaterial zu sichten (oder euch an das Jahr 1986 zu erinnern), dann fällt euch zunächst der angenehm knusprige, oldschoolige Sound auf, und als Zweites sticht euch das Organ des Frontmannes ins Ohr, der euch mit seinen punkig-wilden Shouts irgendwie bekannt vorkommt. So fügt sich eines zum anderen, und wenn dann als Nausschmeißer schließlich "Power From Hell" ertönt, dann fällt es einem wie Stöpsel aus den Ohren: Das ist nicht nur eine Coverversion, sondern die beiden ehemaligen ONSLAUGHT-Mitglieder Steve Grice (Drums) und Jase Stallard (Bass) haben hier mit ihrer wiederbelebten 1980er-Band - in der auch zahlreiche andere ehemalige und gegenwärtige ONSLAUGHT-Mitglieder schon mal eine Rolle zu spielen hatten - einen Klassiker aus dem Ouevre der vormaligen Band neu interpretiert.
Das gelingt den Jungs perfekt! Für den Job am Mikro konnten sie derweil auch wieder Jase Howell gewinnen, der bereits 1986 mit INSULT und als Roadie mit, eben, ONSLAUGHT unterwegs war. Wie sagt man auf English? Well, he nails it! Kein Wunder also, dass auch die neuen Songs wie etwa das eröffnende Titelstück oder das wirklich großartige, rockige '0-60, Death Or Glory' diese urtypische, britische Handschrift tragen, die neben dem Thrash Metal auch tonnenweise punkige, rock'n'rollige Vibes mitbringt. Da kommt wirklich jeder auf seine Kosten, der neben ONSLAUGHT auch ACID REIGN, die VENOM-Werke der Dolan-Ära, WARFARE, XENTRIX, oder eben gleich MOTÖRHEAD und TANK zu schätzen weiß.
Gerade die Gitarrensoli von Robbie Harris und Jonny Fifield bringen diese wilden, rock'n'rolligen Abfahrten punktgenau an die Lauschlöffel, und nicht genug loben kann man eben Mal um Mal die wunderbaren, unbezähmbaren Shouts von Jase Howell. Die Gesamtspielzeit liegt unter vierzig Minuten und das Quintett aus Bristol tischt euch derweil sieben brandneue Kracher auf, die allerdings nicht nur die punk'n'rollige Seite des Thrashs präsentieren, sondern auch mal düster-melodische Akzente setzen, wie etwa bei 'Holy War (Sea Of Tears)', das auch zu frühen Werken von ICED EARTH oder SANCTUARY (wenngleich mit weniger hohem Gesang) glänzend gepasst hätte. Wenn wir dann am Ende der Scheibe zum zweiten Mal bei 'Power From Hell' ankommen, und nochmal genau hinhören, dann fällt zu guter Letzt zudem auf, dass die Truppe hier mit keinem Geringeren als Mr. Sy Keeler am Mikro noch mehr ONSLAUGHT-Blut aufbietet. Damit ist dann der Brit-Thrash-Maniac vollends bedient und rundum glücklich. Ein schlicht großartiges Debüt!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle