INTRONAUT - Fluid Existential Inversions
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2020
Mehr über Intronaut
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 28.02.2020
- Procurement Of The Victuals
- Cubensis
- The Cull
- Contrapasso
- Speaking Of Orbs
- Tripolar
- Check Your Misfortune
- Pangloss
- Sour Everythings
Eine sehr gute MASTODON-Hommage.
"The Direction Of Last Things", das letzte Album INTRONAUTs war eine Wundertüte voller progressiver Geniestreiche und konnte mich voll überzeugen. Fünf Jahre hat man sich Zeit gelassen und kredenzt mit "Fluid Existential Inversions" nun den Nachfolger, der auch in Prinzip unverkennbar da weitermacht, wo vorher aufgehört wurde. Am Schlagzeug ist allerdings ein Neuzugang zu verzeichnen, die Felle bespielt nun Drumaholic Alex Rüdinger - und ich falle gleich mit der Tür ins Haus, was hier hinter den Kesseln passiert, ist der pure Wahnsinn. Es ist nicht nur der grandiose Sound, der einen jeden Schlag miterleben lässt, es ist vor allem die Schlagzeugorchestrierung, die mich mit der Zunge schnalzen lässt, jedes Fill-in, jeder Roll, jeder Groove sitzt, sei es noch so komplex.
Und sonst? Im direkten Vergleich zum besagten Vorgänger fällt auf, dass die Songs zwar immer noch weit weg von eingängig sind, aber fokussierter geschrieben wurden, es greift alles etwas besser ineinander. Ein weiteres Ohrenmerk sind die Vocals, denn es wird nicht nur fast ausschließlich clean gesungen, auch ist der komplette Stil neuartig. Und ich weiß nicht so recht, ob er mir gefällt. Ich kann es gar nicht genau fassen, es tönt mitunter etwas lustlos, gelangweilt oder gleichgültig. Dabei tobt die Musik quirlig, tänzelnd, virtuos um den leicht lethargischen Gesang umher, was ein seltsames Hörerlebnis schafft. Doch wenn es gut läuft wie in 'Cubensis', 'Speaking Of Orbs' (genial!)) oder 'Pangloss', kommen gar Parallelen zu MASTODON auf und das ist es auch, was ich primär mit "Fluid Existential Inversions" verbinde, ein Album, dass tief im Fahrwasser der Landeskollegen fährt, mal mehr, mal weniger selbstständig.
"Fluid Existential Inversions" hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck mit dem aufdringendem Gefühl, das hier neben einer sehr guten MASTODON-Hommage mehr drin gewesen wäre, was zwischendurch auch immer wieder durchklingt, doch es ist, als ob sich INTRONAUT zügeln würden und nicht zur vollen Betriebstemperatur auflaufen wollen. Was definitiv bleibt, ist ein Alex Rüdinger, der sich hier ein Manifest trommelt, das ist doch auch was.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke