INVADER - Invader
Mehr über Invader
- Genre:
- US Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pure Underground Records
- Master Of Suspense
- Living Scared
- Victims Of Terror
- Infinite Quest
- Imaginary World
- The Fool´s Masquerade
- Light Me Up
- Glass Castles
- The Uncontrollable Fire
- Legends
Highly inspired by MERCYFUL FATE.
INVADER – also die US-amerikanische Ausgabe dieses beliebten Bandnamens – gründeten sich bereits während der Hochzeit der NWoBHM. Doch in der Zeit ihres ersten Bestehens haben die Jungs aus Seattle zwischen 1981 und 1992 lediglich eine Demo sowie das selbstbetitelte Debut veröffentlicht. Während der aufkommenden Grunge-Welle taten sie dann das, was viele Bands des traditionellen Metals in der Zeit bevorzugten: Sie lösten sich auf. 2012 gab es jedoch eine Reunion, und über Pure Underground Records wird nun INVADERs bisher einziges Album "Invader" wiederveröffentlicht.
Das Album entführt uns zurück ins Jahr... Wann wurde es aufgenommen? 1992? Naja, es entführt uns aber astrein ins Jahr 1980, als der Sound gerne noch rumpelig und verwaschen war, als sei er mit dem Homerecorder in der eigenen Garage aufgenommen. Das gibt dem Sound aber auch diesen oldschooligen Charme, der hervorragend mit den Kompositionen von INVADER harmoniert, deren Atmosphäre ruhig ein bisschen ungreifbar und zwielichtig sein soll. Dass hier und da MERCYFUL FATE oder KING DIAMOND Pate standen, ist kaum zu überhören.
Die Stärke von INVADER ist aber ein abwechslungsreiches, variables Songwriting. Sie können ebenso gut geradlinig nach vorne galoppieren, wie ihre Stücke in eine unheilvolle, düstere Atmosphäre einhüllen oder sie mit einer vielschichtigen Komplexität versehen. Als Musterbeispiel dieser düsteren Stimmung kann man 'Victims Of Terror' heranziehen, während bei 'Infinite Quest' unterschiedliche Emotionen verarbeitet werden, die sich in differenten Passagen mit vielschichtiger Atmosphäre bemerkbar machen. 'Imaginary World' ist dagegen fast typischer Headbanger-Stoff, und in 'Light Me Up' zeigen sich die Detroiter von ihrer technisch-anspruchsvollen Seite mit vielen schwierigen Arrangements.
Es gibt auf "Invader" keinen schwachen Song, im Gegenzug aber auch kein wirkliches Highlight, also kein Track, der das Zeug zu einem Dauerbrenner hat. INVADER können aber schon durch ihre Konstanz überzeugen. Handwerklich gibt es an der Leistung der Amis nichts auszusetzen. Man sollte Vocals, die oft in King-Diamond-Bereiche gehen, halt abkönnen. Aber im Endeffekt passen sie zu der Mucke, die sich eben auch latent im MERCYFUL-FATE-Fahrwasser bewegt. Die Produktion ist mir manchmal etwas zu gekünstelt auf Old-School getrimmt. Aber wirklich störend ist das nicht, da es die unterschwellige Düsternis des Sounds forciert.
Im Fazit haben wir es bei "Invader" mit einem ordentlichen Album des vielschichtigen US Heavy Metal zu tun. Ob der Re-Release so nötig war, mögen andere entscheiden, aber für Anhänger der beiden genannten Inspiratoren gibt es sicherlich interesantes Material zu entdecken.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Steve Muench