ION - Immaculada
Mehr über Ion
- Genre:
- Ethereal/World Music
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Equilibrium (Cargo Records)
- Release:
- 28.05.2010
- Immaculada
- Temptation
- Adoration
- Damhsa Na Gceithre Ghaoth
- Invidia
- Cetatea Cisnadioara
- The Silent Stars
- Return To Spirit
Der nicht ganz so gute Zweitling des World-Music-Projekts von Duncan Patterson.
Vier Jahre nach "Madre, Protégenos" veröffentlicht Duncan Patterson (Ex-ANATHEMA, Ex-ANTIMATTER) unter dem Projektnamen ÍON ein weiteres Album, welches die Metalszene eigentlich nur wegen des musikalischen Werdegangs seines Schöpfers, wenn überhaupt, tangieren dürfte. Der zwischen Griechenland und Irland pendelnde Musiker dokumentiert auf "Immaculada" (auf deutsch: unbefleckt) erneut musikalische Souvenirs seiner zahlreichen Reisen irgendwo zwischen keltischer Melancholie und mediterraner Leichtigkeit. Intoniert werden die Balladen von traditionellen Instrumenten wie Mandolinen, Geigen, Celli, Flöten, akustischen Gitarren, Klavier sowie diversen Trommeln und interpretiert von zauberhaften weiblichen Stimmen aus verschiedenen Ländern der Welt, darunter Lisa Cuthbert, eine irische Folk-Rock-Sängerin, und die lettische Gothic-/Alternative-Muse Vic Anselmo.
Wer das vorherige Album kennt, dürfte sich bei "Immaculada" gleich zu Hause fühlen, denn am Konzept hat sich nichts geändert. Die Kompositionen sind eher minimalistisch und die feinen Details lassen sich am Besten unter dem Kopfhörer ausmachen. Bereits der Titeltrack erinnert sehr an den des Erstlings, wird auch er nur von einem sich wiederholenden Gitarrenthema, klagenden Streichern, mysteriösen Trommeln und flüsternden Frauenstimmen gestaltet - eine Herangehensweise, die im finalen 'Return To Spirit' übrigens nochmals aufgegriffen wird.
Stark ist fast alles, dem Hauptakteurin Lisa Cuthbert ihren Stempel aufdrückt, sei es das von griechischen Mandolinen dominierte 'Temptation', das in sattes irisches Grün getauchte schwermütige Trio mit Vic Anselmo und Lisas Schwester Aoife namens 'Adoration' (Anspieltipp!), das an einen schwülen Sommerabend erinnernden 'Invidia' oder das mit einer elfenhaften Wiegenlied-Stimmung versehene 'The Silent Stars'.
Gar nicht an mich heran geht hingegen der "ah ah ah"-Gesang in 'Cetatea Cisnadioara', dem einzigen wirklichen Ausreißer der Scheibe, in dem es auch keine Rolle spielt, dass auch dieses Gejammer von der ansonsten superben Cuthbert-Schwestern stammt. Viel interessanter ist das von einer zwölfseitigen Gitarre und Tribal-Trommeln begleiteten 'Damhsa Na Gceithre Ghaoth', in dem eine Flöte eine Geschichte erzählt, die ganz ohne Worte oder Lautmalereien auskommt.
Insgesamt überzeugt "Immaculada" jedoch nicht ganz so wie "Madre, Protégenos", auf dem sich einfach die mitreißenderen Songs mit größerem Gänsehautfaktor ausmachen ließen. Fans von ANTIMATTER sowie irischen Frauenstimmen dürfen die Platte aber gerne antesten.
Anspieltipps: Temptation, Adoration, Damhsa Na Gceithre Ghaot, Invidia
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Elke Huber