IREFUL - Agents Of Doom
Mehr über Ireful
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 16.07.2024
- I, Caligula
- ...And God Will Take Its Ones
- Agents Of Doom
- Ireful
- Blackhearted Master
- Exiles For Metal
- ABnormal
- Evil Genius
Das beste EXODUS-Album, das Gary Holt nicht komponiert hat!
Ich kann mich immer noch nicht recht entscheiden, ob IREFUL nun der Ära eines Paul Baloff oder den nachfolgenden Gehversuchen mit Sympathieträger Zetro huldigen möchte. Fakt ist jedoch, dass gerade der Gesang auf dem zweiten Album der Truppe aus Palermo so nah an EXODUS angelehnt ist, dass die Zielgruppe für eine Platte wie "Agents Of Doom" sicherlich die Tanzgruppe zur Toxic Waltz sein dürfte.
Doch auch der instrumentale Background der neuen Scheibe ist ganz klar vom Bay-Area-Original beeinflusst, bei dem sich die Italiener in steter Regelmäßigkeit bedienen. Dabei zitieren sie auch die eher ungestümen, unorthodoxen Riffs von Gary Holt und könnten alles in allem eigentlich auch als EXODUS-Tribute mit eigenen Songs durchgehen, so stark scheint hier das imaginäre Bündnis zu sein, das sich das Quartett zurechtgezimmert hat.
Allerdings muss man den vier Herren mit den etwas verrückten Künstlernamen auch zugestehen, dass sie bei der Adaption eines ganz bestimmten Sounds der Metal-Historie eine richtig gute Figur abgeben. Zwar wagt sich IREFUL ein wenig zu selten in rumpelige Uptempo-Regionen, doch wenn es um die flotten Leads, das Geschreddere an sich, die tighte Rhythmusarbeit und die hohen, recht speziellen Vocals geht, mag man an die dadurch generierte Dynamik viel weniger denken als eigentlich daran, dass der räudige Output der Südeuropäer auf jedenFall einen Nerv trifft und eigentlich jeden Liebhaber der Frühphase der Bay-Area-Explosion umgehend abholen sollte.
Einziges Manko dabei: IREFUL hat keine wirklichen Hits am Start, bringt keine markanten Singalongs und ist vielleicht auch nicht so einprägsam wie das große Vorbild. Subtrahiert man diese Eigenschaft jedoch von der eigentlichen Gesamterwartung, die bei der Nennung der Legende in den Raum geworfen wird, kann man IREFUL auf jeden Fall gratulieren. Das ist nicht nur nah am Original, sondern einfach richtig schön dreckig dahingerotzt, handwerklich auf Top-Level und mit Blick auf das Feeling in der Performance genau das, was man als Verfechter der ersten Thrash/Speed-Metal-Phase hören möchte. Dann ist es nämlich auch egal, dass dieser Vergleich ständig im Raum steht. Die Italiener füllen ihn nämlich durchweg mit Leben!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes