IREPRESS - Sol Eye Sea I
Mehr über Irepress
- Genre:
- Progressive
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Make My Day Records/Alive
- Release:
- 23.04.2010
- Diaspora
- Rhintu
- Barrageo
- Daniel Sen
- Cyette Phiur
- Fletchie
- Adelugé
- Billy
- Entanglement
Die individuelle Leistung einer wirklich progressiven Band.
Immer, wenn man den Eindruck gewinnt, dass Gruppenzwang und Szenedenken im Prog-Ghetto radiountaugliche Größe zur Gewohnheit erstarren lässt, ist diese Richtung dann doch regelmäßig für einen großen Wurf gut, der den anspruchsvollen Hörer etwas Besonderes erleben lässt. Ein solcher Prog-Glanzpunkt dürfte "Sol Eye Sea I" sein, das zweite Album des Bostoner Quintetts IREPRESS.
Unbeeindruckt von irgendwelchen Erwartungen, entspinnt die Band ihren verspielten, verträumten (aber keineswegs soften), weitgehend instrumentalen Sound, der nicht allein souverän zwischen Prog-Rock und Prog-Metal oszilliert, sondern auch im Vorübergehen Stoner, Space und Krautrock, Psychedelic und Jazz streift. Wenn man IREPRESS (gesprochen: Ear Press) als Mischung aus FRANK ZAPPA, DREAM THEATER, HAWKWIND, OZRIC TENTACLES und MAN beschreibt, ist das sicher auch nicht ganz zutreffend, aber es dürfte dem Interessierten eine gewisse Vorstellung geben. Ob man nun die massiven Long Tracks 'Diaspora' und 'Entanglement', die das Album einrahmen, oder das kurze Klavierstück 'Daniel Sen' nimmt, es wird nie langweilig oder vorhersehbar. Sphärische Soundschwaden wechseln sich auch innerhalb einzelner Stücke mit Gefrickel ab, eingängige Melodien mit schweren Metalriffs, und dann tauchen irgendwo im Hintergrund kurz Streicherklänge oder krawallige Stimmen auf.
Die Mucke von "Sol Eye Sea I" ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wer überraschende Alben ohne Gesang oder liedhafte Strukturen mag, sollte das Teil antesten. Egal an welcher Stelle, egal wie lange, eine Enttäuschung wird man nicht erleben.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser