IRON ANGEL - Back From Hell
Mehr über Iron Angel
- Genre:
- Power Metal/Thrash
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.05.2007
- Intro - The Awakining
- Puppet On A String
- Back From Hell
- Sanatorium
- Unbreakable
IRON ANGEL hatten Mitte der 80er mit "Hellish Crossfire" und (mit kleineren Abstrichen) "Winds Of War" zwei gute Power/Speed-Alben veröffentlicht. Aufgrund von Unstimmigkeiten und Streit über die künftige musikalische Ausrichtung nach der Veröffentlichung des kommerzielleren Albums "Winds Of War" brach die Band aus der Nähe von Hamburg auseinander.
Ende der 90er Jahre reformierten sich IRON ANGEL und begannen, an einem dritten Album namens "Rebirth" zu arbeiten. Im Jahr 2000 verstarb jedoch IRON ANGEL-Gitarrist Peter Wittke infolge eines Autounfalls. Nach diesem schweren Schicksalsschlag lagen IRON ANGEL wieder auf Eis. Bis jetzt.
Mit einem knapp 25-minütigen Demo namens "Back From Hell" melden sich IRON ANGEL, die derzeit aus den Originalmitgliedern Dirk Schröder (Gesang) und Mike Matthes (Schlagzeug) bestehen, nun zurück. Da die beiden bisher keine passenden Musiker an den Klampfen gefunden haben, hat Mike Matthes alle Gitarren- und Bassspuren sowie das Schlagzeug eingespielt. Und auch an Gitarre und Bass legt der Originalschlagzeuger der Band eine respektable Leistung hin.
Das mystisch angehauchte, ruhige Intro 'The Awakining' (ein Druckfehler?) schwenkt nach knapp eineinhalb Minuten in knackiges Riffing um, welches nahtlos in das schnelle 'Puppet On A String' übergeht. Ein wuchtiges Power/Thrash-Brett, das musikalisch durchaus etwas an das "Hellish Crossfire"-Album erinnert. Allerdings klingt der Gitarrensound auf 'Back From Hell' recht aggressiv und modern und geht sogar ein wenig in die PANTERA-Richtung (soundmäßig wohlgemerkt, nicht spielerisch). 'Puppet On A String' wurde noch mit Peter Wittke komponiert und sollte auf "Rebirth" erscheinen. 'Puppet On The String' zeigt IRON ANGEL in klasse Form und lädt zum hemmungslosen Abschädeln ein.
'Back From Hell' beginnt mit einem relaxten Anfangsteil und gestaltet sich als Groovenummer mit sägendem Grundriff. Ebenfalls hörenswert, aber nicht so stark wie 'Puppet On A String'. Und auch 'Sanatorium' schlägt in die gleiche Kerbe. Aber dieser Titel ist noch ein Quäntchen moderner geraten und erinnert mich von seiner Art her ein wenig an 'Throwing Down' vom EXODUS-Comebackalbum "Tempo Of The Damned" (2004). Die Nummer selbst ist eingängig. Aber im Hintergrund des Refrains hat man leider mit zunehmender Dauer gewöhnungsbedürftigen Backgroundgesang ("...yodiyodiyo...") eingebaut. Das passt nicht sonderlich zu dem, für was IRON ANGEL vor zwanzig Jahren musikalisch standen. Aber wir schreiben das Jahr 2007. Und da 'Sanatorium' insgesamt (vom Hintergrundgesang abgesehen) trotzdem gelungen ist: Schwamm drüber.
'Unbreakable' ist eine prächtige funktionierende achtminütige Riffmaschine geworden. Zunächst geht es noch relativ gemächlich voran. Dann fährt man mittelschnelles Tempo. Der Song selbst bleibt dank des recht fiesen, prägnanten Grundriffs und des coolem Refrains gut im Ohr hängen. In den letzten zwei Minuten von 'Unbreakable' thrasht man ganz ordentlich und gibt gut Gas. Ein schöner Ausklang dieses hörenswerten Demos.
Alles in allem attestiere ich IRON ANGEL eine saubere Veröffentlichung mit hörenswerten Songs. "Back From Hell" ist für eine Eigenproduktion verdammt professionell aufgemacht. Angefangen beim tollen Cover (das Mike Matthes kreiert hat) über das nette Booklet mit allen Texten. Das Design der CD selbst ist auch interessant. Die Scheibe ist nämlich nicht in silber, sondern schwarz (!) gehalten, also absolut Vinyl-like. Da die Produktion auch recht gut geworden ist, empfehle ich euch, in "Back From Hell" auf alle Fälle reinzuhören. Dies könnt ihr auf der Website der Band. Bleibt bloß zu hoffen, dass Mike Matthes und Dirk Schröder drei kompetente Mitmusiker finden, um noch einmal mit IRON ANGEL und dem angedachten vollständigen Studioalbum "Metamorphosis" durchzustarten. Und wenn dann noch einige schnelle Songs mehr drauf sind, als auf "Back From Hell", bin ich absolut zufrieden. Der Anfang ist mit "Back From Hell" gemacht.
Anspieltipps: Puppet On A String, Unbreakable
- Redakteur:
- Martin Loga