IRON FIRE - Blade Of Triumph
Mehr über Iron Fire
- Genre:
- True Metal
- Label:
- Napalm Records / SPV
- Release:
- 29.06.2007
- Dragonheart
- Bloodbath Of Knights
- Dawn Of Victory
- Lord Of The Labyrinth
- Bridges Will Burn
- Follow The Sign
- Steel Invaders
- Jackal's Eye
- Legend Of The Magic Sword
- Gladiator's Path
- Blade Of Triumph
Bereits seit dem Hammer-Debüt "Thunderstorm" aus dem Jahre 2000 spielt die dänische Formation IRON FIRE qualitativ ganz weit oben mit in der True Metal-Liga. Aufgrund einiger Business-Querelen und Line-Up-Probleme lag die Band zwischenzeitlich auf Eis, doch zur Freude aller Edelstahl-Jünger meldete sich die Truppe um Frontmann Martin Steene im letzten Jahr mit einem tollen Album namens "Revenge" eindrucksvoll zurück. Nun ziehen IRON FIRE das "Blade Of Triumph" aus der Scheide und betreten erneut den Ring, um den prächtigen Eindruck des Vorgängers zu festigen und den True-Metal-Champion-Gürtel zu verteidigen.
Das gelingt zunächst auch überaus glanzvoll, denn die erste Hälfte der Platte enthält die besten fünf Songs, die IRON FIRE je geschrieben haben. Dabei haben die Jungs gegenüber dem enorm druckvollen, wütenden "Revenge" härtetechnisch eher einen Gang runter geschaltet, was aber zur erfreulichen Folge hat, dass sich grandiose, höchst eingängige Hymnen wie 'Bloodbath Of Knights', 'Dawn Of Victory' oder 'Lord Of The Labyrinth' noch hartnäckiger im Ohr festsetzen und so gar nicht wieder raus wollen. Wie von einer unsichtbaren Macht getrieben muss man "Blade Of Triumph" einfach immer und immer wieder einlegen und mit gen Himmel gereckter Faust und kreisender Rübe zu diesen Killer-Songs abgehen. IRON FIRE schaffen es in diesen etwa 25 Minuten, den ursprünglichen Heavy Metal der frühen HELLOWEEN- und RUNNING WILD-Werke mit der nordischen Helden-Epik von FALCONER und dem neuzeitlichen, melodischen Power-Metal der HAMMERFALL-Schule zu versöhnen. Da verbindet sich dann bei 'Bridges Will Burn' ein fettes Speed-Metal-Riff, das direkt von "Walls Of Jericho" stammen könnte einträchtig mit einem Chorus, der auch auf einem AVANTASIA-Album eine gute Figur abgegeben hätte. Das ist ganz großes, supergeiles Power-Metal-Kino!
Leider können IRON FIRE dieses enorm hohe Niveau aber nicht halten, nach fünf fantastischen Nummern, bricht die Platte aus unerklärlichen Gründe plötzlich ein und bietet im Folgenden zwar nett gemachte und ganz unterhaltsame, aber nicht wirklich zwingende oder gar essentielle Kost. Hofft man bei 'Follow The Sign' noch, das sei wohl ein kleiner Ausrutscher, macht sich spätestens nach dem wenig inspirierten 'Steel Invaders' und dem eher langweiligen 'Jackal's Eye' so etwas wie Ernüchterung und Frust breit. Erst beim finalen Titelsong kommt noch einmal Begeisterung auf, doch an den famosen Beginn reicht das auch nicht ran. Schade ist das schon ein bisschen, denn so bleibt "Blade Of Triumph" eine zwiespältige Angelegenheit. Eine EP mit den ersten fünf Songs hätte ewigen Kult- und Klassiker-Status wohl sicher gehabt, und im Grunde muss auch jeder Genre-Fans das Album wegen eben jener formidablen Halbzeit haben. Doch so ganz ungetrübt ist die Freude halt eben nicht.
Somit ist der Vorgänger "Revenge", obwohl ihm derart große Hits fehlten, unterm Strich fast noch etwas höher anzusiedeln als "Blade Of Triumph", und zwar auf Grund der größeren Konstanz und dem Mehr an roher Power. Die treuen IRON FIRE-Fans werden auf jeden Fall glücklich werden mit der neuen Scheibe, aber ob sie die Band wirklich weiter nach vorne bringt, wage ich zu bezweifeln. Ich bin immer noch ein wenig verdutzt, denn eine Platte mit einem so scharfen Qualitätsbruch im Songwriting zur Mitte hin ist mir selten unter gekommen. Aber was soll ich mir anderer Leute Kopf zerbrechen, ich freue mich lieber weiter über die exzellenten True-Power-Metal-Hymnen, die es auf "Blade Of Triumph" zu entdecken gibt. Man muss so eine CD ja nicht jedes Mal ganz bis zum Ende anhören...
Anspieltipps: Dragonheart, Bloodbath Of Knights, Dawn Of Victory, Lord Of The Labyrinth, Bridges Will Burn
- Redakteur:
- Martin van der Laan