IRON JAW - Chain Of Command
Mehr über Iron Jaw
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Underground Power Records
- Release:
- 08.03.2021
- Devil's Rain
- Darkest Skies
- Chain Of Command
- Ride Free Or Die
- Crypt Of Rodan
- Step Into My Cage
- Hell Hounds
- No Speed Limit
Texas Metal!
Wenn ich lese, dass eine Band aus dem Staate Texas kommt, steigen meine Erwartungshaltungen immer ein wenig, denn aus jenem Teil der Erde kommen viele schmackhafte Alben. Wer daran zweifelt, darf gern mal "Control & Resistance", "Remnants Of War", "Tales Of War", "Into The Depths Of Sorrow" oder "Victims Of Science" anhören. Mit dem letzten Albumtitel versuche ich natürlich ganz unbemerkt, den Bogen zu der hier beschriebenen Truppe IRON JAWS zu spannen. Stammt diese 89er Scheibe doch von den Thrashern GAMMACIDE, deren Klampfer und Szeneurgestein Rick Perry auch bei IRON CLAW zu hören ist. Er ist aber nur einer von fünf mehr oder weniger bekannten Musikern der aktiven Texas-Szene, die sich hier unter neuem Banner zusammengefunden haben. Seine Begleiter kennt der undergroundende Trüffelsucher von Bands wie WARLOCK oder ROTTING CORPSE. Von daher ist die Erwartungslatte schon mal stramm nach oben geschnellt.
Legt man das kultig betitelte Album "Chain Of Command" nun ein, so ist man erst einmal überrascht, denn die Herrschaften klingen nicht texanisch. Und nach JAG PANZER klingt man auch nicht. Das heißt allerdings nicht, dass die Musik nicht gut wäre. Ganz im Gegenteil. Die acht Songs erinnern viel mehr an JUDAS PRIEST mit einem dicken Einschlag in Richtung schnörkelfreiem US Metal. Sänger Todd Peck verfügt über eine kraftvolle Stimme, die manchmal schön rauchig aus den Boxen kommt.
So ist der Titelsong beispielsweise ein erstklassiger Vorzeigesong für alle, die behaupten heutzutage gäbe es keine vernünftigen Newcomer mehr. Der schlüssige Aufbau dieser knapp sechs Minuten langen Nummer zeigt, wie auch gradlinige Musik spannend klingen kann. Dazu die spitzen Schreie von Sänger Todd Peck und ich sehe livehaftige Fäuste, die sich gen Konzerthallendecke recken! Sahnesong!
Wie auch das ziemlich flotte 'Ride Free Or Die', welches trotz aller Eingängigkeit hart genug ist, um Begeisterung zu erzeugen. Denn auch in dieser Nummer vergisst die Band nicht, ausreichend Abwechslung einzuflechten, damit man nicht beim vierten Durchlauf gelangweilt ist. Dieses Problem kann beim anschließenden 'Crypt Of Rodan' aufgrund seines klugen Aufbaus gar nicht erst in den Sinn kommen. Schöne rhythmische Variationen und herrlich mitreißende Gitarrenspielereien lassen diesen Song schnell zu einem absoluten Jahreshighlight werden. In die gleiche Kerbe schlägt 'Step Into My Cage', allerdings mit erhöhter Schlagzahl und formidablen Screams, von denen ich gern noch ein paar mehr auf dem Album gehört hätte. Aber wir sind hier nicht beim Wunschkonzert. Mit den beiden flotten Songs 'Hell Hound' und 'No Speed Limit' schließt "Chain Of Command" und weckt das Bedürfnis auf weitere Umdrehungen in der Beschallungsmaschinerie.
Fakt ist: Die alten Hasen von IRON JAWS zeigen den wilden Jungen, wie man die Harke richtig bedient. Acht Songs, acht Treffer. So geht regressiver Heavy Metal im Jahr 2021. Fistchen in the air!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae