IRON KINGDOM - Ride For Glory
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2015
Mehr über Iron Kingdom
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.07.2015
- On The Eve Of Battle
- Leif Erikson
- Ride For Glory
- Lady Trieu And The Kingdom Of Wu
- The Samurai
- Night Attack
- A Call To Arms
- The Veiled Knight
Canadian Metal ganz groß.
So, ich muss jetzt mal kurz etwas schwärmen, über ein Album, auf das ich mich gefreut habe, seit ich die erste Ankündigung las. Die Rede ist, wie der Titel des Reviews verrät, von "Ride For Glory", dem dritten Album der immer noch jungen KanadierInnen IRON KINGDOM. Die konnten mich bereits mit ihren ersten beiden Eigenproduktionen erfreuen und teilweise begeistern, ihr engangierter Auftritt auf dem Keep It True 2014 und ihr sympathisches Auftreten am Rande des Festivals ließen mich dann jedoch endgültig zum Fan der Band werden.
Nun liegt also das dritte Album, erneut in Eigenregie aufgenommen und veröffentlicht, vor mir und erfüllt all meine Erwartungen. Bereits nach dem kurzen instrumentalen Intro wird klar, dass sich an der Grundausrichtung nichts geändert hat, die Produktion jedoch nochmal deutlich verbessert wurde. Unüberhörbar ist vom ersten Ton an der Einfluss von IRON MAIDEN, denen man auch soundtechnisch näher rückt. Denn hier bekommen alle Instrumente viel Raum zu klingen, was vor allem dem Seve-Harris-Gedächtnisbass zugute kommt. Als nächstes fällt der Gesang von Chris Osterman ins Gehör, der nochmal verbessert wurde und nun auch die Aggressivität auf Platte bringt, die er auch live in die Waagschale wirft.
IRON KINGDOM ist jedoch viel mehr als eine weitere Kopie der eisernen Jungfrauen, denn im Songwriting finden sich viele Verneigungen in Richtung progressiven US Metals, gerade auch früher FATES WARNING. Große Namen und wäre die Musik nicht so verdammt gut, hätte ich Angst, der Band mit jenen einen Bärendienst zu erweisen. Aber IRON KINGDOM hat so viel Talent, so viel Spielfreude und dann auch so gute Songs am Start, dass ich mir keine Sorgen mache. Zudem ist die Energie oftmals so hoch, dass auch Fans jüngerer Truppen wie ENFORCER oder SKULL FIST hier ihre Freude haben dürften, auch wenn es auf "Ride For Glory" merklich komplexer zugeht.
Doch nun zu den Songs an sich: Los geht es mit 'Leif Erikson', dem man im epischen Midtempo und mit viel Pathos huldigt, gespikt von wirklich exzellenten Gitarrensoli und variablem Schlagzeugspiel. Der Titeltrack ist dann rhythmisch interessant und knackig auf den Punkt. 'Lady Trieu And The Kingdom Of Wu' entführt uns sodann in den fernen Osten und verzaubert mit weiteren schönen Melodien, bevor wir in geographischer Nachbarschaft mit 'The Samurai' tempomäßig ordentlich zulegen. Ein echter Hit und passenderweise als erste Single ausgekoppelt. Weiter geht es mit anspruchsvollem Power Metal in 'Night Attack' und einem kurzen aber guten Instrumental namens 'A Call To Arms', bevor der Abschluss mit 'The Veiled Knight' nochmal richtig episch wird. Der Song ist wohl der beste, den die Band in ihrer Karriere bisher geschrieben hat und strotzt nur so vor tollen Ideen, beeindruckenden Gesangsmelodien und starken Instrumentalparts. So geht nach sieben Liedern eine tolle Scheibe zu Ende, die die klassische LP-Spielzeit nicht überschreitet und vor Hits beinahe überquillt. Wer klassischen Heavy Metal mag, der muss "Ride For Glory" gehört haben, da gibt's kein "wenn" und "aber".
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst