IRON MAIDEN - Death On The Road (3-DVD)
Mehr über Iron Maiden
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- EMI
- Release:
- 03.02.2006
- Intro - Declamation
- Wildest Dreams
- Wrathchild
- Can I Play With Madness
- The Trooper
- Dance Of Death
- Rainmaker
- Brave New World
- Paschendale
- Lord Of The Flies
- No More Lies
- Hallowed Be Thy Name
- Fear Of The Dark
- Iron Maiden
- Journeyman
- The Number Of The Beast
- Run To The Hills
Und schon wieder bringen IRON MAIDEN eine neue DVD auf den Markt...
Vielen wird jetzt sicherlich der Kragen platzen, weil die eisernen Jungfrauen seit ihrer Reunion mit Bruce Dickinson schon etliche Best-Of- und Live-Zusammenstellungen auf den Markt gebracht haben, und die Kassen bei den Briten dieser Tage wahrscheinlich lauter klingeln als je zuvor in den letzten zweieinhalb Dekaden. Fakt ist aber: Immer wenn IRON MAIDEN eine solche Compilation herausgebracht haben, wurde der Fan mit einem qualitativ absolut hochwertigen Release bedient, über den man sich nachher auch nicht mehr beschweren durfte. Man erinnere sich doch bitte mal an den fabelhaften Mitschnitt vom "Rock In Rio"-Festival, diese DVD war damals in der Metal-Szene Referenz und gilt auch heute noch zu den besten Vertretern seiner Art. Andererseits: seit dieser Veröffentlichung ist erst wieder ein reguläres, zudem scharf kritisiertes Album erschienen - und dann auch schon wieder eine Live-DVD bzw. CD herauszubringen, ist in der Tat ziemlich frech.
Wie auch immer, konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Fakten, und die sprechen auch im Jahre 2006 ausschließlich FÜR die Band. Die hier berücksichtigte Aufnahme aus der Dortmunder Westfalenhalle von der "Dance Of Death"-Tour ist mal wieder erste Sahne und bringt die hervorragende Stimmung dieses Konzertes (ich war im November 2003 selber vor Ort) auch wirklich wunderbar herüber. Über die Show braucht man ja eigentlich keine Worte mehr verlieren, denn alles ist wie gehabt, nur eben dass das Backdrop und der gesamte Bühnenaufbau auf das nach wie vor aktuelle Album zugeschnitten sind. Bruce Dikinson legt wie immer einige Kilometer im Laufschritt zurück, Jannick Gers, hüpft weiterhin übertrieben agil über die Bretter und Steve Harris zeigt sich auch nach über 20 Jahren als die souveräne Macht im Camp der 22-Saiten-Front. Weitaus interessanter ist daher schon die Setlist, un die enthält gut die Hälfte der Songs des letzten Albums. Auffällig jedoch: Live sind die Stücke plötzlich richtig geil und kommen auch weitaus motivierter herüber. Es mag sicherlich auch am wesentlich besseren, weil durckvolleren Sound liegen (der übrigens in diesem Fall nicht künstlich 'geglättet' wurde), aber auch so spürt man nichts von der vermuteten Lustlosigkeit, die Kritiker der Band hinsichtlich der Arbeit im Studio vorwarfen. Nummern wie 'Dance Of Death', 'No More Lies' und 'Paschendale' sind echte Hausnummern, und selbst die erste Single 'Wildest Dreams' kann endlich mal adäquat überzeugen.
Ansonsten sind Überraschungen natürlich die Ausnahme: 'Can I Play With Madness' hat man schon länger, 'Lord Of Flies' mit Dickinson gar noch nie gehört, weshalb man nun nicht dringend sagen kann, dass IRON MAIDEN-Livealben immer mit denselben Songs aufwarten. Und davon mal abgesehen würde sich ja auch jeder beschweren, wenn 'Hallowed Be Thy Name' oder 'Fear Of The Dark' plötzlich nicht mehr dabei wären...
Jaja, es ist eben schwer, beinharten MAIDEN-Fans alles recht zu machen, und bei der Flut der Veröffentlichungen ist man bei der Kritik natürlich besonders auf der Hut, aber ganz ehrlich, "Death On The Road" weist definitiv keine Makel auf. Im Gegenteil; das Teil ist mal wieder sehr, sehr üppig und bietet neben dem prima in Szene gesetzten Konzertmitschnitt, der aufgrund der rasanten Kameraführung schon fast als Konzertfilm bezeichnet werden darf (ohne dass die Live-Atmosphäre darunter leidet), auch noch einen mit 200 Minuten Spielzeit sehr umfangreichen Bonusteil.
Hier findet man dann die beiden letzten Clips zu 'Rainmaker' und 'Wildest Dreams' sowie das dazugehörige Making Of. Weiterhin gibt es zwei interessante Features zum letzten Studioalbum, bei denen es ein offizielles Presse-Interview sowie eine ausführliche Dokumentation zur Entstehung von "Dance Of Death" zu sehen bekommt. Im letztgenannten Teil bekommt man dann auch einige sehr interessante Informationen zu sehen und hören, die man nicht in jedem Interview nachlesen kann, doch hierzu möchte ich jetzt noch nicht mehr verraten.
Die letzten beiden Abschnitte enthalten schließlich noch eine 30-minütige Berichterstattung über die Fans der Band, die hier auch in kurzen Interviews zu Worte kommen, sowie eine zusätzliche Dokumentation über das Leben on the road, die auch noch mal eine Dreiviertelstunde in Anspruch nimmt.
Und trotzdem ist dies noch nicht alles: "Death On The Road" beinhaltet zudem noch einen dritten Silberling, auf dem man das Konzert im Stereoton hören kann. Ob dies jetzt notwendig war, sei dahingestellt, aber als Bonus-Schmankerl meckert man über solche Zückerchen natürlich nicht.
Das Boxset kommt - wie sollte es anders sein - im eleganten Digibook inklusive Booklet auf den Markt, kostet aufgrund seines massiven Umfangs aber auch um die 30€. Doch glaubt mir, selbst wenn ihr von IRON MAIDEN schon alles besitzt oder glaubt, dass diese Veröffentlichung von der Idee her überflüssig ist, werdet ihr keinen einzigen ausgegebenen Cent bereuen. Dieses Package darf als erneute Steigerung zur "Rock In Rio"-DVD bewertet werden und gehört ganz klar zum besten, was der digitale Musikmarkt derzeit zu bieten hat - quantitativ wie qualitativ. Und daher kann ich auch nur empfehlen, das Geld zu investieren und sich über mehr als fünf Stunden geiles Entertainment zu freuen.
- Redakteur:
- Björn Backes