IRON MAIDEN - Edward The Great
Mehr über Iron Maiden
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- EMI
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- Wasted Years
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- The Evil That Men Do
- The Clairvoyant
- Infinite Dreams
- Holy Smoke
- Bring Your Daughter To The Slaughter
- Man On The Edge
- Futureal
- The Wicker Man
- Fear Of The Dark (Live At Rock In Rio)
"Was KISS können, können wir schon langen", denken sich IRON MAIDEN wohl zur Zeit und bescheren dem Fan pünktlich zur Pre-Weihnachtszeit neben einem luxuriösen Boxset namens "Eddie's Archive" (siehe Review von Kollege Peter) auch eine Best-Of-CD, die auf den klangvollen Namen "Edward The Great" hört und mir heuer zur Besprechung vorliegt. Was nun im Raum steht, ist selbstverständlich die Frage aller Fragen: "Brauch ich das Teil?". Um das Fazit vorwegzunehmen: Wer auch nur ein Mindestmaß an MAIDEN-Platten sein Eigen nennt, und/oder sich vor sechs Jahren zum Kauf der "Best Of The Beast" entschlossen hat, kann hier den Geldbeutel getrost geschlossen halten.
"Edward The Great" richtet sich somit nicht an die große Fanschar der Engländer, sondern vielmehr an diejenigen, die ausschließlich an einer "Chart Single Compilation" interessiert sind, und somit auf die Ecken und Kanten eines Studioalbums verzichten wollen. Um den "Wir tun das für euch, nicht fürs Geld"-Faktor zu unterstreichen, können sich Fans, die die gesamten oben aufgelisteten Tracks bereits ihr Eigen nennen, das Coverartwork auf der offiziellen Homepage runterladen und die Scheibe selber zusammenstellen.
So leid es mir tut, aber trotz der letztgenannten "noblen Geste" will sich mir der Sinn dieses Albums nicht erschließen. Zum einen ist gerade bei einer Band wie IRON MAIDEN ein "Greatest Hits"-Album immer eine äußerst subjektive Angelegenheit. Der Versuch, aus der über 20-jährigen Bandgeschichte die besten 16 Songs herauszusuchen, ist prinzipiell von vornherein zum Scheitern verurteilt, da man mit der getroffenen Wahl, wie sie auch ausfallen mag, nur einen geringen Prozentsatz der Hörerschaft befriedigen kann. Zum anderen steht hier einfach die pure Nutzlosigkeit dieser Scheibe. Kann man dem "Eddie's Archive"-Boxset aufgrund einer beachtlichen Sammlung von Raritäten, B-Sides und anderem Schnickschnack noch einen gewissen Nutzen für gutsituierte IRON MAIDEN-Fans zusprechen, so entfällt bei "Edward The Great" jeglicher Grund für die Anschaffung.
Das stattgefundene Remastern der alten Songs verlief äußerst subtil; meistens sind Abweichungen vom Original nicht oder nur rudimentär vorhanden, was als deutlicher Pluspunkt gewertet werden kann. Ebenfalls punkten kann das liebevoll gestaltete Booklet, das einen Hauch von Nostalgie durch den Raum schweben lässt. Dennoch: Trotz der Tatsache, dass sich auf "Edward The Great" fast ausschließlich Songs befinden, die ihren festen Platz in der Hall Of Fame des Metals sicher haben und trotz der unumstrittenen Klasse einer Band wie IRON MAIDEN: "Edward The Great" ist formell gesehen ein Album, das die Welt nicht braucht. Die meisten Lieder der eisernen Jungfrauen können ihren vollen Charme nur im Gesamtgefüge des jeweiligen Studioalbums darbieten und wirken in dieser Best-Of-Zusammenstellung wie aus dem Zusammenhang gerissen und willkürlich in einen großen Topf geworfen.
Fazit: Alle Jungmetaller, die einen groben Überblick über eine der größten Metalbands aller Zeiten erhalten wollen, sind mit "Edward The Great" als Einstieg gut bedient. Allen anderen sei an dieser Stelle geraten, das Geld lieber in anständige Weihnachtsgeschenke zu stecken; alternativ sich mit Glühwein die Kante zu geben.
Anspieltipps: The Number Of The Beast, Fear Of The Dark
- Redakteur:
- Christian Debes