IRON MAIDEN - Maiden England '88 (2-DVD)
Mehr über Iron Maiden
- Genre:
- Heeavy Metal
- Label:
- EMI
- Release:
- 22.03.2013
- Moonchild
- The Evil That Men Do
- The prisoner
- Still Life
- Die With Your Boots On
- Infinite Dreams
- Killers
- Can I Play With madness
- Heaven Can Wait
- Wasted Years
- The Clairvoyant
- Seventh Son Of A Seventh Son
- The Number Of The Beast
- Hallowed Be Thy Name
- Iron Maiden
- Run To The Hills
- Running Free
- Sanctuary
- History Of iron maiden Part 3 (1986-1988)
- 12 Wasted Years Documentary
- Wasted Years (Promo Video)
- Stranger In A Strange Land (Promo Video)
- Can I Play With madness (Promo Video)
- The Evil That Men Do (Promo Video)
- The Clairvoyant (Promo Video)
Historisches im neuen Format
Natürlich kann man an der Veröffentlichungspolitik von IRON MAIDEN immer wieder herumnörgeln: Hier eine neue Best-of, dort ein wiederholter Re-Release, dann noch ein par edel aufgemachte Sonderboxen und obendrein reichlich Live-Material - der Geldbeutel hat ein hartes Los gezogen, sollte sein Besitzer ein fanatischer Anhänger der britischen Legende sein. Mit ein wenig Sarkasmus kann man nun natürlich den Vorschlag einreichen, lieber in Altgedientes zu investieren, als den letzten Studioteller von Steve Harris und seinen fünf Begleitern abzugreifen. Aber eigentlich weiß jeder, dass auch daran kein Weg vorbeiführt. Schließlich war "The Final Frontier" nicht nur schlecht.
Doch um echte Neuigkeiten soll es auch in dieser Rezension nicht gehen. Nein, im Gegenteil: Vielmehr nutzt die Band die Gelegenheit, ihr legendäres Homevideo "Maiden England" zum Silberjubiläum noch einmal neu aufzulegen und gleichzeitig auch zum Thema für die anstehende Konzertreihe zu verwenden. Ist das ein Schlag ins Gesicht des kreativen Freigeists Bruce Dickinson? Oder einfach nur eine logische Erkenntnis seitens der Band selbst, die sich wohl auch eingestehen sollte, dass ihre musikalisch beste Zeit vorüber ist? Oder ist es eine Verbindung aus klugem Schachzug und nostalgischer Verbundenheit, die sich hier zu einem feinen Double bündeln lassen?
Tja, was bringt es eigentlich Rechtfertigungen, für einen MAIDEN-Release zu suchen bzw. zu finden? Denn wenn man mal ehrlich ist, hat das Sextett in den vergangenen 30 Jahren immer höchst originelle und vor allem hochwertige Ware geliefert, und dies gilt schließlich auch für die DVD-Fassung des Gig-Zuscmmaneschnitts aus dem beerüchtigten N.E.C. in Birmingham. Im vergleich zur Video-Variante und dem bereits existenten DVD-Bootleg sind die Klang- und Bildverhältnisse nämlich wahrhaftig überragend. Die Kameras wirken mit etwas mehr Detailschärfe zu keinem einzigen zeitpunkt mehr wackelig, und vor allem die Bühnendekoration ist nicht mehr ganz so verschwommen wie auf der alten Kassette, die aufgrund der Dauerrotation und des damit einhergehenden Verschleißes auch nicht meehr die tollsten Bilder auf das TV-Gerät bringt. Nein, man muss es ganz klar so sehen, wie es ist: "Maiden England '88" ist einfach eine überragende Restauration eines eh schon fantastischen Mitschnitts, dessen Setlist aus heutiger Sicht fast schon sensationell anmutet. 'Moonchild', 'Infinite Dreams', 'Killers' und das sträflichst unterbewertete 'Seventh Son Of A Seventh Son' - derjenige, der sich die Festival-Gigs im Sommer und damit diese Auslese entgehen lässt, gehört ohne weitere Diskussionen geköpft. Und mit dieser Einstimmung kann man sich im der heimischen Wohnanlage so richtig heiß auf die bevorstehenden Shows machen.
Doch "Maiden England '88" ist weitaus mehr als lediglich dieses 18 Songs umfassende Set. Auf einer zweiten Disc gibt es neben den seinerzeit aktuellen Promo-Clips noch den dritten teil der IRON MAIDEN-History sowie die lange verschollene Dokumentation "12 Wasted Years" mit vielen ziemlich raren Aufnahmen aus der Frühphase der Band. Schnipsel aus kleinen Kneipen, die punkigen Auftritte mit Paul Di'Anno, einen ganz jungen Steve Harris - all das bekommt man hier auf dem Silbertablett serviert. Lediglich der ziemlich krasse Slang der Protagonisten trübt das Ganze ein wenig, doch dafür gibt es selbstredend einen Untertitel.
In der Summe ist diese Neuauflage also nicht nur hochwertigste Heavy-Metal-Kost, sondern auch noch quantitativ vollwertiges Entertainmet. Die Aussage 'Value for Money' nutzt man bei MAIDEN ja eher inflationär - aber mehr als in diesem Package geht wahrscheinlich nicht, weshalb die beiden Silberlinge nicht nur empfohlen werden, sondern als Eintrittskarte in die Welt dieser Band als unverzichtbar deklariert werden müssen!
- Redakteur:
- Björn Backes