IRON MAIDEN - Rock In Rio
Mehr über Iron Maiden
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- EMI Records
- Release:
- 25.03.2002
- Intro
- The Wicker Man
- Ghost Of The Navigator
- Brave New World
- Wrathchild
- 2 Minutes To Midnight
- Blood Brothers
- Sign Of The Cross
- The Mercenary
- The Trooper
- Dream Of Mirrors
- The Clansman
- The Evil That Men Do
- Fear Of The Dark
- Iron Maiden
- The Number Of The Beast
- Hallowed Be Thy Name
- Sanctuary
- Run To The Hills
Über IRON MAIDEN viele Worte zu verlieren ist ebenso sinnvoll wie einen Eimer Wasser in die Donau zu schütten. Wer kennt sie denn nicht, diese großartige Band, die vor allem in den Achtzigern ein hervorragendes Album nach dem anderen veröffentlicht hat?!? Und dass die Engländer live zu den Besten gehören, ist ja auch hinlänglich bekannt. Diesen Ruf konnten die sechs Jungs im letzten Jahr beim Rock In Rio-Festival erneut sehr eindrucksvoll unter Beweis stellen. Und davon kann sich nun jeder selbst überzeugen, denn das Konzert vom 19. Januar 2001 wurde aufgezeichnet und in diesen Tagen als Doppel-CD mit dem treffenden Titel "Rock In Rio" veröffentlicht.
Nach dem Intro (Jerry Goldsmith´ "Arthur´s Farewell") legten IRON MAIDEN mit drei Songs von der aktuellen Platte "Brave New World" - "The Wicker Man", "Ghost Of The Navigator" und "Brave New World" los. Überhaupt wurde der Schwerpunkt bei der Songauswahl auf diese Scheibe gelegt, denn mit "Blood Brothers", "The Mercenary" und "Dream Of Mirrors" sind noch drei weitere Stücke vom 2000er-Output am Start. Aber auch die meisten anderen Alben der Bandhistorie wurden mit jeweils einem Song berücksichtigt: "Killers" mit "Wrathchild", "Piece Of Mind" mit "The Trooper", "Powerslave" mit "2 Minutes To Midnight", "Seventh Son Of A Seventh Son" mit "The Evil That Men Do" und "Fear Of The Dark" mit dem gleichnamigen Song. Sogar von den beiden Platten der Blaze Bayley-Ära wurde je ein Song gespielt: "Sign Of The Cross" von der "The X Factor" und "The Clansman" von der "Virtual XI". Den obligatorischen Abschluss bildete wie üblich die Bandhymne "Iron Maiden" (vom gleichnamigen Debüt-Album). Auch ein entsprechender Zugabenteil durfte anschließend nicht fehlen, und dieser zeigt recht deutlich, welche Platte wohl auch für die Band die wichtigste ist. Denn neben "Sanctuary" (zum Teil als Bonus-Track auf der "Killers"-Scheibe) wurden hier gleich drei Songs vom "The Number Of The Beast"-Album zum Besten gegeben - natürlich der Titelsong, gleich anschließend "Hallowed Be Thy Name" und zum krönenden Abschluss "Run To The Hills".
Aber nicht nur die Songauswahl ist hervorragend - auch der Sound lässt kaum Wünsche offen. Das Schlagzeug ist druckvoll und Nicko McBrain zeigt sich sehr spielfreudig, die drei Gitarren klingen fett und rauh und äußerst lebendig (auch wenn man hier sicherlich mit zwei Gitarren ausgekommen wäre ;-)), und Steve Harris am Bass ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Bruce Dickinson zeigt sich ebenfalls von seiner besten Seite - einerseits glänzt er gesanglich, und andererseits gibt er sich als großartiger Entertainer, der das Publikum jederzeit im Griff hat (sein fast schon legendäres "Scream For Me, Brazil" darf hier natürlich nicht fehlen). Und auch das Publikum - angeblich sollen es etwa 250.000 Leute gewesen sein - war an diesem Abend eine Macht: Es ging begeistert mit, feierte sowohl die älteren wie auch die neueren Songs ordentlich ab und war darüber hinaus auch äußerst stimmgewaltig.
Steve Harris hat kurz vor der Veröffentlichung des Albums nochmal in aller Deutlichkeit darauf hingewiesen, dass es bei "Rock In Rio" absolut keine Overdubs geben würde. Allerdings räumt er ein, dass er nachträglich den Gesang von Bruce Dickinson an Stellen eingesetzt hat, an denen nicht dieser, sondern das Publikum gesungen hat - Copy/Paste macht´s möglich! Da es sich aber um die Original-Vocals von diesem Konzert gehandelt hat, stellt das für mich kein Problem dar.
Die Aufmachung von "Rock In Rio" kann ich auch als äußerst gelungen bezeichnen. Die CD kommt in einem Pappschuber mit tollem 3D-Effekt daher, und auch das Booklet wurde sehr schön gestaltet (dass z.B. bei einer Live-CD sämtliche Texte abgedruckt sind, sieht man auch nicht alle Tage). Auf jeder der beiden CDs ist schließlich auch noch ein Enhanced Video-Track enthalten - auf dem ersten Silberling der Live-Mitschnitt von "Brave New World" und auf dem zweiten die Mini-Dokumentation "A Day In The Life".
Lange Rede, kurzer Sinn: "Rock In Rio" ist ein hervorragendes Live-Album, das ich nur empfehlen kann. IRON MAIDEN-Fans können und werden hier sowieso bedenkenlos zugreifen, aber auch alle anderen sollten zumindest einmal reinhören. Und wer mit Live-CDs aus Prinzip nichts anfangen kann, dem ist in diesem Fall nicht zu helfen.
In diesem Sinne: Daumen hoch, und Up The Irons!
Anspieltipps: ein Live-Album hört man vorne bis hinten durch! ;-)
- Redakteur:
- Martin Schaich