IRON MAIDEN - Virtual XI
Mehr über Iron Maiden
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- 23.03.1998
- Release:
- 23.03.1998
- Futureal
- The Angel And The Gambler
- Lightning Strike Twice
- The Clansman
- When Two Worlds Collide
- The Educated Fool
- Don´t Look To The Eyes Of A Stranger
- Como Estais Amigos
Puh, bittere Pille. Ich bin ja ein tierisch hartgesottener IRON MAIDEN-Fan, der fast alles frisst, was ihm seine Helden vor die zittrigen Reißzähne schmeißen. Leider kann ich mich bis heute nicht mit dem 1998 veröffentlichten "Virtual XI"-Release identifizieren. Ähnlich wie die letzte, noch weit unter unterirdisch rangierende METALLICA, hatten IRON MAIDEN bereits Ende des alten Jahrtausends ihr kurzzeitiges coming out als schlechteste Metalband dieses Planeten. Gott sei Dank wendete sich schon zwei Jahre darauf das Blatt zum Guten. Dickinson und Smith kehrten zurück und brachten gleich noch den guten alten MAIDEN-Zeitgeist mit, der das Metalflagschiff damals wie heute an die Spitze der Szene katapultierte.
Nach dem versaubeutelten Einstand des Interimsängers Blaze Bayley auf der 1995 erschienenen "The X-Factor", wollten IRON MAIDEN Schadensbegrenzung betreiben und ein, laut Harris, zeitgemäßes und heftiges MAIDEN-Release einzocken, das wieder amtlich Arsch treten und die Vorzüge von Bayley endlich ersichtlich machen sollte. Nun, "The X-Factor" ist wirklich schon reichlich beschissen, auf der Scheibe glänzte aber mit 'Sign Of The Cross' wenigstens noch ein geiler Song. Beim Nachfolger liegt die Sachlage etwas anders. Wenn man aus Scheiße wirklich Gold machen könnte, würde "Virtual XI" im tiefsten Braunton glänzen. Das Songwriting ist derart unter aller Sau, dass man sich fragen muss, in welchen deliriösen Zuständen Meister Harris seine Bontempi-Orgel dazu quälte, diese stümperhaften Hooklines zu erbrechen. Zudem setzte Harris den Sound wieder einmal mit seinem eisernen Willen, alles selber in die Hand nehmen zu müssen, in den Sand. Die Klampfen klingen wie zärtlich gekitzelte Banjos, dem Schlagzeug hat man gutmütig alle Bässe rausgemischt, die tiefen Töne knattern mit ätzender Mittenlastigkeit durch die Membrane und die immer noch auf Dickinson zugeschnittenen Akkordlagen der Songs überforderten Bayley einmal mehr. Dass der Mann in Wahrheit zu mehr fähig ist, haben seine Soloalben bewiesen. Das hier abgelieferte, potenziert miese Gruselwerk verdient allerdings keinerlei Aufmerksamkeit.
Es ist auch völlig unnötig, einzelne Tracks zu besprechen, da sämtliche Nummern in die Kategorie "Rest In Pieces" gehören. Selbst die teilweise live performten 'The Clansman' und 'Futureal' spotten meiner Meinung nach jeder Beschreibung.
Schlussendlich empfehle ich jedem Metaller, einen großen Bogen um dieses Minusentertainment zu machen und sich den Meisterwerken der Briten zu widmen. Davon gibt es ja zuhauf.
Wenn ihr allerdings bei der CIA arbeitet und in irgendwelchen Kriegsgebieten gefangene Rebellen mit Musik quälen wollt, dann nehmt das nächste Mal anstatt METALLICA "Virtual XI".
Anspieltipps: Ich geb den Tipp, lieber nichts anzuspielen!
- Redakteur:
- Alex Straka