IRON SAVIOR - Condition Red
Mehr über Iron Savior
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Noise
- Release:
- 03.06.2002
- Titans Of Our Time
- Protector
- Ironbound
- Condition Red
- Warrior
- Mindfeeder
- Walls Of Fire
- Tales Of The Bold
- I Will Be There (Bonustrack)
- No Heroes
- Paradise
- Thunderbird
- Crazy (Bonustrack)
Seit Ihrem unbetiteltem Debüt 1997 hielt ich IRON SAVIOR zwar schon immer für beachtenswert, doch hatten die bisherigen Werke für mich einen ziemlich faden Beigeschmack, der den Namen 'kalkuliertes Projekt' trug. Dies lag in erster Linie am, gerade für Promo-Zwecke sehr förderlichen, Engagement von Kai Hansen (GAMMA RAY), der im Studio die Axt schwang und auch einige Credits verbuchen konnte, aber bei Live-Gigs der Hanseaten wenig bis gar nicht zugegen war. Aber auch das Einspielen eines GAMMA RAY-Songs bei IRON SAVIOR ("Watcher In The Sky" auf dem Debüt) gaben dieser Annahme durchaus ihre Existenzberechtigung.
Nun hat Bandkopf Piet Sielck (v., gt.) also die einzig vernünftige Konsequenz gezogen und den vierten Longplayer "Condition Red" ohne Kai eingespielt. Dies macht auch Sinn, da neben Piet mit Piesel Küstner ja sowieso ein zweiter fähiger Saitenhexer in der Band zugegen ist und nicht lange rekrutiert werden muss.
Das Ergebnis ist das bisher wohl homogenste Album der Elbstädter. Vom krachigen, rifflastigen Opener "Titans Of Our Time" an gibt es erstklassigen, von Piet höchstpersönlich gekonnt in Szene gesetzten, puren Heavy Metal zu hören, der mal wie eine melodischere Version von PRIMAL FEAR tönt und dann eher an GAMMA RAY oder HELLOWEEN erinnert. Damit macht es sich das Quintett in seiner eigenen Nische zwischen den genannten Acts gemütlich und dürfte bei beiden Zielgruppen auf positive Resonanzen stoßen. Während die einen mehr an harten Nummern wie "Protector" ,dem Titelsong oder dem speedigen "Tales Of The Bold" ihre Freude haben werden, wird die Chorfetischistenfraktion mit Songs wie dem Ohrwurm "Warriors", "Ironbound" oder dem epischen "Thunderbird" befriedigt.
Und wer sich die limitierte Erstauflage holt, bekommt noch zwei Bonustracks dazu, wovon vor allem die coole Coverversion des SEAL-Klassikers "Crazy" eine Menge Pluspunkte zu sammeln weiß, während das eher unspektakuläre "I Will Be There" nicht wirklich zu den Höhepunkten des Albums gehört.
Womit ich auch beim einzigen Kritikpunkt an "Condition Red" angelangt bin. Denn mit "Mindfeeder" und eben "I Will Be There" sind eben auch ein paar eher durchschnittliche Kompositionen am Start, die man angesichts der 66 Minuten Spielzeit auch hätte streichen können. Doch letztlich sind ein paar Songs mehr ja keine Gründe, um ein gutes Album nicht zu kaufen. Darum kann hier jeder, der schon die letzten IRON SAVIOR-Werke im Schrank stehen hat, völlig bedenkenlos zugreifen. Und auch die versammelte Fanschar von klassischem Heavy Metal muss hier mindestens etwas Zeit zum Reinhören investieren. Ob daraus etwa 15 Euro werden, könnt ihr nach Antesten der folgenden Tracks sicher beurteilen.
Anspieltipps: Titans Of Our Time, Warrior, Tales Of The Bold, Crazy
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk